Bildungsbericht 2018: Steigende Investitionen in Bildung notwendig und sinnvoll

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Nationaler BB 2018   Akteure

Der Bildungsbericht 2018 bestätigt wie bereits in den Jahren zuvor die hohe Bildungsbeteiligung der Bevölkerung in Deutschland, schreibt die Bundesregierung in ihrer Unterrichtung und Stellungnahme zum gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Nationalen Bildungsbericht »Bildung in Deutschland 2018«.

Gleichzeitig seien steigende Investitionen in Bildung notwendig und sinnvoll, um den Herausforderungen im Bildungssystem zu begegnen, unterstreicht die Bundesregierung. Im Schwerpunktkapitel widmet sich der Bericht dieses Mal dem Thema »Wirkungen und Erträge von Bildung«.

Der Bildungsbericht für Deutschland benennt alle zwei Jahre Stand und Entwicklungsperspektiven in den verschiedenen Bereichen des deutschen Bildungssystems. Von der frühen Bildung bis hin zur Weiterbildung werden indikatorengestützt die Bildungsvoraussetzungen, Bildungswege und Bildungsergebnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen analysiert und mit Daten zu Qualitätsmerkmalen von Bildungsinstitutionen sowie weiteren Kontextinformationen (z.B. der Region) zusammengebracht.

Die Mitglieder der Autorengruppe gehören dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), dem Soziologischen Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder (Destatis und StLÄ) an.

Die Bundesregierung unterstreicht, der Bericht mache deutlich: Bildung bringe das gesamte Leben lang Erträge, sowohl im individuellen Bereich, durch höhere Gehälter aber auch durch mehr Gesundheit, politisches und gesellschaftliches Engagement und Lebenszufriedenheit. Aber auch auf gesellschaftlicher Ebene seien Investitionen in Bildung ertragreich. Höhe Bildungsabschlüsse könnten zu höheren staatlichen Einnahmen führen und höheres gesellschaftliches Engagement könne den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft stärken. Im Bericht selbst heißt es: »Die empirischen Befunde deuten auf einen positiven Zusammenhang zwischen Bildung und Erwerbstätigkeit, Bildung und Erwerbsvolumen und einen negativen Zusammenhang zwischen Bildung und Arbeitslosigkeit hin«.

Die Autoren des Berichts unterstreichen, das bildungspolitische Ziel der Chancengleichheit stelle nach wie vor eine der wichtigsten und schwierigsten Herausforderungen dar. Die ausreichende Versorgung in ländlichen sowie eher strukturschwachen Regionen werde zukünftig noch mehr in den Vordergrund rücken. Daneben stünden insbesondere der Migrationshintergrund und die soziale Herkunft unverändert im starken Zusammenhang mit dem Bildungserfolg. Als besondere, wenn auch vergleichsweise kleine Personengruppe nennt der Bildungsbericht die Neuzugewanderten. Ihre Integration in das Bildungssystem stelle alle Bereiche vor große Herausforderungen. Dies gelte auch in Hinblick auf eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt. Um diese Entwicklungen aufzugreifen und ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot zu gewährleisten, bedürfe es in erster Linie eines gut qualifizierten Personals.

Der Fort- und Weiterbildung komme dabei eine zentrale Bedeutung zu, um das pädagogisches Personal in die Lage zu versetzen, auf heterogene Ausgangslagen reagieren zu können. Allerdings habe sich der Altersdurchschnitt der Lehrer erhöht. Betrachte man allein den Anteil an Lehrkräften, die über 60 Jahre alt sind und damit unmittelbar vor dem Ruhestand stehen, habe sich deren Anteil von acht Prozent im Jahr 2006 auf 14 Prozent im Jahr 2016 erhöht. Zudem sei die Personalsituation in einer Reihe von Ländern angespannt. Das werde auch an den Neueinstellungen sichtbar: Der Lehrkräftebedarf würde zunehmend durch Seiteneinsteiger gedeckt, das heißt Personen ohne grundständige Lehramtsausbildung. Ihr Anteil an allen neu eingestellten Lehrkräften habe sich zwischen 2006 und 2016 von 2,9 auf 8,4 Prozent fast verdreifacht.

Hinzu komme aufgrund der demografischen Entwicklung (steigender Geburtenrate, Zuwanderung) eine zunehmende Heterogenität der Bevölkerung und damit der Bildungsteilnehmer. Als zentral sehen die Autoren den Aus- und Umbau von Bildungsinstitutionen, wie zum Beispiel die der Kitas an. Der Ausbau in der frühen Bildung reiche in vielen Regionen nicht aus, um den zunehmenden Betreuungsbedarf zu decken. Auch im Schulbereich sei eine Mindestversorgung mit wohnortnahe Schulangeboten insbesondere in strukturschwachen Regionen bereits jetzt schwierig.

Ein weiteres Thema ist der Trend zu höherer Bildung. Verfügten 2006 noch 23 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren über eine Hochschulreife, so seien 2016 bereits 31 Prozent. Der Anteil der Hochschulabsolventen sei seit 2006 um fünf Prozent auf 17 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. 2006 hätten noch 41 Prozent über einen Hauptschulabschluss verfügt, 2016 nur noch 31 Prozent.

Eine moderne Bildungssteuerung sei nach Ansicht der Autoren eine gemeinsame Gestaltungsaufgabe. Aus dieser Perspektive würde sich die Frage nach der Entwicklung neuern Formen der Zusammenarbeit und Handlungskoordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen stellen.

  

 

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