Herkunft soll nicht über Zukunft bestimmen

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
GRUENE

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Bundesregierung auf, eine bundesweite Bildungsoffensive zu starten, um für bessere Bildungschancen und mehr soziale Durchlässigkeit im deutschen Bildungssystem zu sorgen. Aufstieg durch Bildung bleibe für viele junge Menschen in Deutschland ein nicht eingelöstes Versprechen. Dies zeigten auch der jüngst vorgestellte OECD-Bericht »Bildung auf einen Blick«, der Nationale Bildungsbericht 2014 sowie die Bildungsgipfelbilanz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), schreiben die Grünen in einem Antrag.

Bildungsungerechtigkeit sei nach wie vor die Schwachstelle des deutschen Bildungssystems. Der so genannte Integrationsindikatorenbericht der Bundesregierung zeige, dass dabei nicht der Migrationshintergrund, sondern der soziale Status und die Sprachkompetenz die entscheidenden Faktoren seien. Weil niedriger sozialer Status, eine unzureichende Sprachkompetenz und ein Migrationshintergrund oft miteinander einhergingen, seien starke Bildungsinstitutionen vor allem für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte wichtig. Deshalb soll nach Ansicht der Grünen die Sprachbildung stärker unterstützt werden und in allen Bildungsphasen verankert werden.

Gut ein Drittel der unter 6-Jährigen in Deutschland habe eine Zuwanderungsgeschichte, in manchen Regionen heute auch schon die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen. Die deutschen Bildungsinstitutionen bildeten Querschnitt aber nicht ab, weder darin, wer unterrichte, noch wie oder was unterrichtet werde, schreiben die Grünen. Oft falle die Sprachbildung nach der Grundschule weg, dabei sei sie für das Entwickeln der Fachsprache bis in die Berufsschule und die Hochschule hinein wichtig. Oft fehle zudem die Förderung der Herkunftssprache. Interkulturelle Bildung für alle sei noch längst nicht verwirklicht. Sprache sei mehr als der Schlüssel zur Bildung. Sie sei Ausdruck von Denken, sozialem Miteinander und von Kultur. Um die Vielfalt der Gesellschaft auch in Kita, Schule, Berufsschule und an den Hochschulen besser als bisher abzubilden, sollen Menschen mit Migrationshintergrund als Kulturmittler gezielt für die pädagogischen Berufe geworben werden.

Alle Bildungseinrichtungen müssten dabei unterstützt werden, nicht nur Institutionen der, sondern auch Institutionen für die Einwanderungsgesellschaft zu sein. Bildungspolitik komme die Aufgabe zu, die Kompetenz der Teams an Kitas und Schulen zu stärken, damit sie mit den unterschiedlichen Lebensrealitäten und Bedürfnissen der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen besser umgehen können.

 

 

 

Bund und Länder beschließen vereinfachte Berufsanerkennung
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse sollen erleichtert werden Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wollen Bund und Länder die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse weiter erleichtern. Geplant sind unter anderem die elektronische...
Integrationsbericht zur Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft
14. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Der 14. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration beleuchtet den Stand der Integration in Deutschland anhand...
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel
»Digitale Auskunft zur Berufsqualifikation« soll ausgeweitet werden Die »Digitale Auskunft über Berufsqualifikationen« soll künftig auch ausländischen Arbeitnehmer*innen zur Verfügung stehen, die bereits in Deutschland leben. Das haben die...

.