Rheinland-Pfalz: Vor allem Frauen fragen Weiterbildungsangebote nach
Im Jahr 2014 nahmen an den Weiterbildungsmaßnahmen der Volkshochschulen und der sechs weiteren staatlich anerkannten Weiterbildungsträger in Rheinland-Pfalz 651.670 Personen teil, das waren in etwa so viele wie im Jahr 2013 (plus 0,5 Prozent). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, nehmen vor allem Frauen die Weiterbildungsangebote wahr.
Auch 2014 waren nur 25 Prozent der Teilnehmer Männer; an dieser Relation hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas geändert. Den geringsten Männeranteil verzeichneten 2014 Weiterbildungsangebote aus den Sachgebieten »Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung« (14 Prozent), den geringsten Frauenanteil gab es beim Nachholen von Schulabschlüssen (40 Prozent).
Die höchste Teilnehmerzahl wiesen 2014 Weiterbildungsangebote aus den Sachgebieten »Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung« auf (201.239). Auch Veranstaltungen aus den Bereichen »Kunst, kreatives Gestalten und Freizeitbildung« waren 2014 gut besucht (87.451). Die meiste Zeit beanspruchte allerdings die Sprachenausbildung: Rund 30 Prozent von insgesamt 724.876 Weiterbildungsstunden entfielen auf die Sprachkurse. An zweiter Stelle folgen hier die Sachgebiete »Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung« (Anteil an den Weiterbildungsstunden: 23 Prozent).
Die größten Anbieter für Weiterbildung sind die Volkshochschulen. Sie organisierten 2014 rund 51 Prozent aller Veranstaltungen bzw. 71 Prozent der anerkannten Weiterbildungsstunden.
Regionale Unterschiede
Bei der Weiterbildung bestehen ausgeprägte regionale Unterschiede: Die meisten Weiterbildungsstunden (80.598) wurden in Mainz durchgeführt. Wird die Zahl der Weiterbildungsstunden ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt, steht Speyer mit 45 Stunden je 100 Einwohnerinnen bzw. Einwohner an der Spitze der kreisfreien Städte und Landkreise. In der kreisfreien Stadt Speyer ist auch die Zahl der Teilnehmenden im Verhältnis zur Einwohnerzahl am höchsten: 26 Personen je 100 Einwohnerinnen bzw. Einwohner besuchten die staatlich geförderten Weiterbildungsangebote. Knapp dahinter mit 25 Personen lagen die kreisfreie Stadt Koblenz und der Landkreis Kusel. Besonders wenige Teilnehmende gab es in den Landkreisen Trier-Saarburg und Cochem-Zell (8,2 bzw. 7,3). Bei der Interpretation dieser Werte ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass in der Weiterbildungsstatistik nicht Personen, sondern Teilnahmefälle nachgewiesen werden, sodass alle Personen, die mehrere Veranstaltungen besuchen, auch mehrfach als Teilnehmende gezählt werden. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Angebote in den Städten auch von Interessenten aus dem Umland wahrgenommen werden.
Das Land Rheinland-Pfalz förderte die Weiterbildung im Haushaltsjahr 2014 mit rund 8,7 Millionen Euro. Den Großteil machten mit 8,6 Millionen Euro Fördermittel und Zuschüsse nach dem Weiterbildungsgesetz aus; der Rest sind Ausgleichszahlungen nach dem Bildungsfreistellungsgesetz.
Hintergrund
Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Nicht enthalten sind daher beispielsweise Kurse mit weniger als acht Teilnehmenden, auch wenn diese entsprechend ihrer Zielgruppe und ihrer Thematik grundsätzlich förderfähig wären. Ebenfalls nicht enthalten sind Kurse aufgrund von Auftragsmaßnahmen oder Kinderkurse.
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