Eine neue Kultur in der Weiterbildung?
Was bedeuten die aktuellen politischen Initiativen für die Erwachsenen- und Weiterbildung? Reagiert die Politik adäquat auf die Herausforderungen der Digitalisierung und des Fachkräftemangels? »weiter bilden. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung« diskutiert in der neuen Ausgabe Fragen der aktuellen Bildungspolitik.
»Wir streben eine neue Kultur in der Weiterbildung an«, so Bildungsministerin Anja Karliczek im Interview mit der Redaktion »weiter bilden«, das Anfang Mai geführt wurde. Am 12. Juni hat die Ministerin gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die »Nationale Weiterbildungsstrategie« (NWS) vorgestellt, mit der Bund, Länder, Wirtschaft und Sozialpartner ihre Arbeit für Weiterbildung und Qualifizierung bündeln wollen. Aber welchen Stellenwert hat die allgemeine Erwachsenen- und Weiterbildung in einer Nationalen Weiterbildungsstrategie? Wird die »Strategie« eine neue Dynamik in der Weiterbildung entfalten können?
Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor des DIE, begrüßt die Verabschiedung der NWS, die gemeinsam mit dem Arbeitsministerium, den Sozialpartnern, den Ländern, den Kammern und der Bundesagentur für Arbeit erarbeitet wurde, als einen weiteren Schritt in der Umsetzung des Koalitionsvertrages durch Ministerin Karliczek. Er macht aber zugleich darauf aufmerksam, dass nicht nur die berufliche und betriebliche Weiterbildung eine zukunftsweisende bildungspolitische Strategie benötigen. Nachhaltiger Reformbedarf, der mehr erfordert als eine Koordination befristeter Projekte, bestehe auch in der sprachlichen Grundbildung Erwachsener, in der Sicherung vergleichbarer Weiterbildungsstrukturen in allen Regionen Deutschlands und in der Weiterentwicklung des Beitrages der Erwachsenen- und Weiterbildung für individuelle Entfaltung, zivilgesellschaftliche Integration und politische Bildung.
Ist die »Weiterbildungspolitik in guter Verfassung?« fragt die Redaktion in der neuen Ausgabe »weiter bilden«: Sie nimmt die aktuellen Weiterbildungskonzepte in den Blick, lässt die beteiligten Sozialpartner von Arbeitgebern (Irene Seling/Jupp Zenzen) und Gewerkschaften (Sabrina Klaus-Schelletter/Mechthild Bayer) zu Wort kommen und lotet den wissenschaftlichen Stand der Debatte aus. Mit Beiträgen von Michael Schemmann, Alexandra Ioannidou, Walter Würfel, Rudolf Tippelt, Jochen Robes und Bernd Käpplinger.