Schulschließungen dürfen nicht zu Lernstopp führen

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Das ifo Institut hat vor einem Lernstopp durch die Schulschließungen in Berlin, Niedersachsen, dem Saarland und Bayern gewarnt.

»Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass es durch die Schulschließungen nicht zu einem kompletten Lernstopp kommt. Wir müssen von den Lernergebnissen her denken, denn die sind das Wichtigste«, sagt Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik in München. »Die erzielten Lernergebnisse bestimmen, ob die Schülerinnen und Schüler gut für die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet sind. Das Jahr 2020 darf nicht als das verlorene Jahr in die Bildungsgeschichte der betroffenen Kinder und Jugendlichen eingehen.«

»Die Schulen und Lehrkräfte müssen den Schülerinnen und Schülern Materialien und Aufgaben an die Hand geben, damit sie am Ball bleiben können«, fügt Wößmann hinzu. »Insbesondere müssen sie durch entsprechende Rückmeldepflichten sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch tatsächlich mit dem Lernstoff beschäftigen.« Die große Gefahr bestehe darin, dass durch den Unterrichtsentfall nicht nur weniger Unterrichtsstoff vermittelt werde, sondern dass die Kinder und Jugendlichen die unbetreute Zeit mit Dingen wie Computerspielen oder irreführenden Informationen in sozialen Medien verbrächten, die sogar negative Entwicklungen nach sich zögen.

Digitale Plattformen seien für die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern in beiden Richtungen am besten geeignet, ergänzte Wößmann. Aber wo diese nicht entsprechend verfügbar oder ihre Nutzung nicht entsprechend eingespielt sei, müssten andere Wege wie die postalische Zustellung in beide Richtungen gefunden werden.

Ansonsten werde nicht nur das Niveau insgesamt leiden, sondern auch die Ungleichheit in der Vorbereitung auf die weitere schulische Entwicklung zunehmen. Aus der Forschung sei bekannt, dass die Wissensstände und schulischen Kompetenzen von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen in den Schulferien deutlich zurückgehen, wohingegen Kinder aus bildungsnahen Schichten in den Ferien sogar noch hinzulernten. »Wir müssen verhindern, dass Gleiches im Verlaufe der Schulschließungen geschieht«, fordert Wößmann.

 

 

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