GEW: »Existenzielle Bedrohung der Weiterbildung«

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Artikel-Bild

Bildungsgewerkschaft: »Regierung muss Honorarlehrkräfte finanziell absichern«

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt und die finanzielle Absicherung der Honorarlehrkräfte in Deutschland angemahnt.

»Der Bund als öffentlicher Auftraggeber muss das Risiko der höheren Gewalt für den Ausfall von Unterricht durch die Corona-Krise in der von ihm verantworteten Weiterbildung übernehmen«, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, am Freitag in Frankfurt a.M. »Der Unterricht, der durch die Corona-Krise ausfällt, gefährdet die Existenz der Lehrkräfte und der Träger. Die Bundesregierung muss sie unter den ‚Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen‘ stellen«. Schon jetzt sei die aktuelle Situation für die Lehrkräfte und Träger in der Weiterbildung bedrohlich. Dies gelte insbesondere in Bereichen, in denen diese das Risiko der Auswirkungen höherer Gewalt tragen.

Dies gelte für die Integrationskurse, für die die Bundesministerien zuständig sind, die Berufssprachkurse, die »Arbeitsmarktdienstleistungen« im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit und die Sprachkurse des Goethe-Instituts. »Die Lehrkräfte in diesen Kursen sind zum großen Teil sogenannte Soloselbstständige, die ihren Lebensunterhalt überwiegend aus den Honoraren ihrer Lehrtätigkeit bestreiten. Sie geraten in eine Notlage, wenn es keinen Ausgleich für den Honorarausfall gibt«, betonte Klinger. »Ihre Einkommen sind ohnehin nahe der Armutsgrenze, da sie als Selbstständige ihre Sozialversicherung allein bezahlen müssen. Rücklagen haben sie keine, um die Zeit des Unterrichtsausfalls zu überbrücken.« Auch die Länder und vor allem die Kommunen, die beispielsweise für die Volkshochschulen verantwortlich sind, seien jetzt gefordert, die Lehrkräfte und Bildungsstätten abzusichern.

Info: Aktuell arbeiten in der Weiterbildung rund 700.000 Menschen, der Anteil der sogenannten Soloselbstständigen liegt bei 70 Prozent. In der öffentlich finanzierten Weiterbildung sind bundesweit mehrere Tausend Träger tätig.

 

 

IW-Weiterbildungserhebung: Ökologische Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Weiterbildung
IW-Erhebung 2023: Wie Weiterbildung Unternehmen nachhaltiger macht Die aktuelle Weiterbildungserhebung 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt, dass sich deutsche Unternehmen in unterschiedlichem Maße mit ökologischer...
50 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg setzen auf Weiterbildung
Ergebnisse des IAW Berichts »Betriebliche Fort- und Weiterbildung in Baden-Württemberg 2023« Die berufliche Weiterbildung hat in Baden-Württemberg im Jahr 2023 erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie dient der Qualifizierung der Beschäftigten für...
Baden-Württemberg: Landesweiterbildungspreis 2024 verliehen
»Weiter. Bilden. Handeln. – Gemeinsam Zukunft gestalten!« – drei Projekte ausgezeichnet Das Kultusministerium Baden-Württemberg hatte den Landesweiterbildungspreis 2024 ausgeschrieben, um innovative Projekte und Initiativen zu würdigen, die...

.