Nachhaltigkeit in die Ausbildung integrieren
Neue Modellversuche bringen erfolgreiche Konzepte in die Praxis
In einer neuen Transfer-Phase fördert das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit 2,5 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) neue Modellversuche zur Verbreitung und Verstetigung erfolgreicher, nachhaltigkeitsbezogener Weiterbildung des betrieblichen Ausbildungspersonals. Erste Projektskizzen können bis zum 30. Juni 2020 beim BIBB eingereicht werden. Denn um Nachhaltigkeit in der beruflichen Ausbildung zu vermitteln, brauchen Ausbilderinnen und Ausbilder neue Kompetenzen und Qualifikationen. Dies gilt insbesondere für Berufe, die sich durch digitalisierte Prozesse verändern.
Wie können Auszubildende, zum Beispiel im Einzelhandel oder der Chemieindustrie, mit neuen Methoden zu nachhaltigem Denken und Handeln befähigt werden? Dazu wurden in den Modellversuchen im Förderschwerpunkt »Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung« (BBNE) bereits innovative Lösungen entwickelt und erprobt. Diese erhalten jetzt die Chance, weiterverbreitet und verstetigt zu werden.
Mit dieser neuen Förderung setzt das BMBF gemeinsam mit dem BIBB Zusagen aus der Nationalen Weiterbildungsstrategie und dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung um. Gleichzeitig leistet die neue Förderung einen Beitrag zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans »Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)« sowie zu den Zielen des BNE-Weltaktionsprogramms »Global Action Programme 2030 on Education for Sustainable Development; Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)«.
»Die beiden Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden auch in der beruflichen Aus- und Weiterbildung längst zusammen gedacht,« betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. »Das Potenzial, das digitalen Prozessen innewohnt, sollte daher auch für mehr Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung genutzt werden. Nur nachhaltig und technologisch qualifiziertes Ausbildungspersonal kann die dazu nötige berufliche Handlungskompetenz an die Fachkräfte von morgen weitergeben. Denn Ausbilderinnen und Ausbilder vermitteln sowohl Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse als auch Werte, die zu nachhaltigem beruflichem Handeln befähigen. Sie gestalten Lerninhalte so, dass Auszubildende ihr Vorgehen mit Blick auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen abwägen können.«
Hier setzt die neue BIBB-Förderung an. Besonders bewährte Ergebnisse und Produkte der bisherigen Modellversuche zur nachhaltigkeitsbezogenen Weiterbildung von Ausbilderinnen und Ausbildern werden weiträumig verbreitet und langfristig verstetigt. Dieser »Roll-out« unterstützt das Ziel, Nachhaltigkeit von erfolgreichen, aber eher begrenzten Einzelprojekten in die übergeordneten Strukturen der beruflichen Bildung zu heben. Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn in den bisherigen 18 Modellversuchen wirkten bereits über 200 Unternehmen und Bildungsträger sowie über 80 Industrie- und Handelskammern, Branchenverbände und Gewerkschaften mit.
Das Antragsverfahren für die neuen Modellversuche zur Förderrichtlinie »Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung im Transfer für Ausbildungspersonal« (BBNE-Transfer 2020-2022) ist zweistufig angelegt. Bis zum 30. Juni 2020 können Projektskizzen beim BIBB eingereicht werden. Bei positiver Begutachtung ist dann in einem zweiten Schritt bis zum 8. September 2020 ein Förderantrag zu stellen.
Hinweise und Links zur Bewerbung können im Internetangebot des BIBB unter https://www.bibb.de/de/121439.php abgerufen werden. Hier stehen auch die bisherigen Ergebnisse und Produkte der BBNE-Modellversuche zur Verfügung.
VERWEISE
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