Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt

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In ihrer 21. Sitzung hat die Enquete-Kommission »Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt« am Montagmittag in einer öffentlichen Anhörung - online - über Wege in die qualifizierte Erwerbstätigkeit diskutiert. Auch ging es um das Spektrum und die Erfolgsfaktoren der Förderinstrumente. Für die Anhörung hatte die Kommission externe Sachverständige der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) eingeladen.

Die Leiterin des Geschäftsbereichs Arbeitsmarkt, Nicole Cujai (BA), berichtete den Kommissionmitgliedern von dem »umfangreichen Förderinstrumentarium«, um junge Menschen auf dem Weg zum Ausbildungs- und Berufsabschluss zu unterstützen. »Die Instrumente knüpfen an die Phase an, in der sich die jeweiligen Teilnehmer befinden«, erklärte Cujai. Die Maßnahmen beim Übergang in die Ausbildung umfassten etwa Berufsorientierungsmaßnahmen, Aktivierungshilfen für Jüngere und berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen. Wenn eine Ausbildung begonnen worden sei, gebe es ausbildungsbegleitende Hilfen oder die assistierte Ausbildung.

Die digitale Vermittlung und die Vertiefung digitaler Kompetenzen sei in alle Förderleistungen einzubeziehen und eröffne neue Möglichkeiten, etwa um ungünstige Rahmenbedingungen im ländlichen Raum oder bei auswärtigem Blockschulunterricht zu verbessern. Ein wichtiger Faktor beim Einsatz von Maßnahmen sei die Kooperation der Partner. Diese müsse alle Ebenen im föderalen System umfassen, so dass Redundanzen und Förderlücken vermieden werden könnten. »Menschen ohne Berufsabschluss haben eine drei Mal höhere Gefahr, arbeitslos zu werden«, sagte die Sachverständige. Es sei darüber hinaus wichtig, unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften, Plattformen und Messenger-Dienste zu schaffen.

Frank Neises (BIBB) aus der Fachstelle für Übergänge in Ausbildung und Beruf berichtete von zunehmenden Passungsproblemen: »Auf der einen Seite gibt es Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden, auf der anderen Seite stehen Jugendliche, die keine Ausbildung oder nicht die richtige finden.« Die Gründe dafür seien divers. Im Osten Bayerns kämen etwa 130 Jugendliche auf 100 Lehrstellen, im Ruhrgebiet seien es nur 80. Besetzungsprobleme gebe es vor allem in Handwerksberufen und Berufen einfacher Dienstleistungen sowie für kleinere und mittlere Unternehmen sowie für Kleinstbetriebe. »Die Entspannung am Arbeitsmarkt kommt bei Jugendlichen mit Förderbedarf zudem weniger an«, sagte Neises. Risiken bestünden besonders für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, junge Mütter, aber auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auch die Förderschule sei oftmals eine »berufliche Sackgasse« sagte Neises.

Er verdeutlichte, dass es mit mehr als 300 Angeboten eine Vielfalt an bundesweit angebotenen Regelinstrumenten, Programmen von Bund und Ländern sowie solchen in schulischen Bildungsgängen gebe. 16 der Programme reagierten explizit auf Herausforderungen der Digitalisierung, sagte er. »Gerade für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf droht eine Zunahme der digitalen Spaltung«, betonte der Sachverständige. Bisherige Erkenntnisse zeigten, dass es statt vieler Einzelmaßnahmen eine Prozessbegleitung und »Hilfen aus einer Hand« brauche.

Auch Hemkes sagte, es sei wichtig, dass nicht nur der Einstieg, sondern der gesamte Prozess begleitet werde. In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe es zahlreiche Initiativen zu Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit im System gegeben. Insgesamt sei eine »sehr hohe Durchdringung des Marktes mit Qualitätssicherungssystemen« festzustellen, sagte Hemkes. Es werde davon ausgegangen, dass 80 Prozent aller Anbietern von Weiterbildungsmaßnahmen über ein solches System verfügten. Trotzdem könnten Qualitätssicherungs-Mechanismen noch weiter gestärkt werden. Dabei gehe es darum, dass Nutzer noch besser befähigt werden könnten, die Weiterbildung in Anspruch zu nehmen, die sie benötigten. Auch Weiterbildungs-Guides und Bewertungs- und Erfahrungstools könnten dabei helfen.

 

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