Pandemie beschleunigt digitale Transformation in der Weiterbildung
Die gesetzlichen Beschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie haben erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit der Weiterbildung. Die Mitglieder des Wuppertaler Kreises erwarten für 2020 zum Teil deutliche Umsatzrückgänge, mehr als die Hälfte der Dienstleister mussten Kurzarbeit anmelden. Der Geschäftslage-Indikator Weiterbildung des Wuppertaler Kreises, ein Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche, sinkt für 2020 mit 86 Punkten erstmals seit der Finanzkrise auf einen Wert unter 100.
Die Digitalisierung ist weiterhin der herausragende Entwicklungsmotor in den Unternehmen. Die Veränderungen betreffen nahezu alle Geschäftsprozesse und führen zu einem hohen Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarf. Es sind verstärkt Investitionen in Weiterbildung erforderlich, die gerade in Krisenzeiten antizyklisch aufrechterhalten werden sollten.
Gleichzeitig ist die Pandemie auch ein Turbo für die Digitalisierung der Weiterbildung. Die technologische Entwicklung bietet hier die Möglichkeit, neue Weiterbildungsformen und -instrumente zu entwickeln. Mobile Arbeitsformen und Arbeit aus dem Homeoffice haben die Voraussetzungen, diese Produkte am Markt zu etablieren, erheblich verbessert.
Beispiele dafür sind digitale Lernplattformen, von denen Lerninhalte wie z.B. Videosequenzen von Beschäftigten im Arbeitsprozess von mobilen Endgeräten abgerufen werden können. Ein Schlüsselfaktor ist dabei auch die Integration verschiedener Lernformen und die Ansprache unterschiedlicher Sinneskanäle (Audio, Video, Feedback-Systeme). Auch die Entwicklung virtueller Umgebungen, die Arbeitsabläufe simulieren und unmittelbar Feedback leisten, wird als sehr zukunftsträchtig eingeschätzt. Es ist zu erwarten, dass digitale Bildungsangebote in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen und immer häufiger auch in Präsenzformate integriert werden.
Für die Weiterbildungsanbieter im Wuppertaler Kreis hat die Kooperation mit Anbietern von Lern- und Wissensplattformen aktuell hohe Bedeutung. Sie sprechen sich dafür aus, dass es weiterhin eine Vielfalt branchen- und zielgruppenorientierter Plattformen geben soll und erteilen damit einer Zentralisierung in einer staatlichen Plattform, wie sie von Seiten der Politik vorgeschlagen wurde, eine Absage. Der Aufbau einer staatlichen Plattform ist kein erfolgversprechender Weg, um die Beteiligung an beruflicher Weiterbildung zu erhöhen.
Im Jahr 2019 haben über 1,3 Millionen Personen an Weiterbildungsveranstaltungen der Mitglieder des Wuppertaler Kreises teilgenommen. Die Weiterbildungsdienstleister erzielten damit einen Jahresumsatz von deutlich mehr als einer Milliarde Euro.
Hintergrund
Der Wuppertaler Kreis e.V. als der Verband der führenden Weiterbildungsdienstleister der Wirtschaft veröffentlicht regelmäßig Mitte des Jahres seine Trendstudie zur betrieblichen Weiterbildung und informiert über aktuelle Entwicklungen im Weiterbildungsmarkt.
Quelle: Nach einer PM des WK
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