Ergebnisse der Onlinebeteiligung »Zukunftsdialog Ausbildung« diskutiert
In ihrer 24. Sitzung hat die Enquete-Kommission »Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt« in öffentlicher Anhörung virtuell über die Ergebnisse der Online-Beteiligung »Zukunftsdialog Ausbildung« mit sechs Schülern und Auszubildenden diskutiert. In einem zweiten Teil der Sitzung ging es um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Berufliche Bildung.
»Es war uns wichtig, die Perspektiven und Haltungen junger Menschen, die vor der Berufswahl stehen, kennenzulernen, um sie in die Arbeit der Kommission einfließen zu lassen«, sagte der Vorsitzende Stefan Kaufmann (CDU). Er kündigte weiter an, den Vorsitz der Enquete-Kommission zur nächsten Sitzung abzugeben, da er als Innovationsbeauftragter »Grüner Wasserstoff« ins Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wechsle.
Auf der Dialogplattform www.zukunftsdialog-ausbildung.de konnten junge Menschen und Auszubildende einen Monat lang in sechs Dialogräumen über ihre Erfahrungen, Meinungen und Ideen zur Entwicklung der Ausbildung in Deutschland diskutieren. Dabei ging es um die Bildungsinhalte, die Lernformen und Chancen und Risiken der digitalen Arbeitswelt, berichtete Matthias Trénel von der Agentur Zebralog GmbH & Co. KG, die die vierwöchige Online-Beteiligung durchführte. Es habe 4.923 eindeutige Besucher auf der Plattform gegeben und über 1.200 Beiträge, Stellungnahmen und Kommentare, viele davon seien »sehr engagiert und differenziert« gewesen, berichtete er. Bei den Geschlechtern und dem Altersverhältnis habe es eine ausgeglichene Beteiligung gegeben, aber bei den Bundesländern gebe es große Unterschiede, sagte Trénel.
Die Kommissionsmitglieder diskutierten mit sechs Auszubildenden und Schülern, die sich besonders aktiv auf der Plattform eingebracht hatten. »Sehr viele Beiträge gab es dazu, wie man mehr praktische Erfahrung vor der Berufswahl sammelt, dieser Hinweis war in 187 Beiträgen von Teilnehmenden zu finden«, berichtete Trénel. Zwei Praktika in der Schulzeit seien zu wenig, berichteten viele junge Menschen. Formuliert wurde auch immer wieder der Wunsch, dass Schule mehr Wissen über Berufe vermitteln müsse. Einblicke in Arbeitsfelder und die aktuelle Arbeitswelt über Arbeitnehmer, die in Schulen kämen, seien wichtig für die Orientierung und noch zu selten, sagten einige der Jugendlichen.
»Grundsätzlich war in den meisten Beiträgen eine Lust auf digitale Lernwelten zu spüren«, sagte Trénel. Bei der Frage danach, wie zukünftig gelernt werden soll, verwiesen die Jugendlichen darauf, dass digitale Lernmethoden fehlen. Es brauche oftmals eine bessere Ausstattung in den Berufsschulen und mehr digitale Kompetenzen beim Lehrpersonal. Der Trend zum lebenslangen Lernen und auch das flexible Arbeiten werden von vielen jungen Menschen positiv gesehen. Bei den Bildungsinhalten standen die 'richtigen' IT-Kenntnisse, etwa vertieftes Wissen zu Programmen im Vordergrund der Antworten, berichtete Trénel. Aber auch beim praktischen Alltagswissen, wie etwa beim Erstellen einer Steuererklärung oder beim Abschluss von Verträgen, gebe es großen Lernbedarf, berichtete eine Teilnehmerin. Immer wieder als Thema und offene Frage geäußert wurde von den Jugendlichen auch das Thema Mobilität und die Erreichbarkeit von Schule und Betrieb.
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