Anteil beruflicher Aus- und Weiterbildung 2018 über dem OECD-Durchschnitt

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Logo DESTATIS

Im Jahr 2018 besuchten in Deutschland 2,42 Millionen Schülerinnen und Schüler den Sekundarbereich II, das heißt die gymnasiale Oberstufe, eine Berufsausbildung im dualen System oder eine berufsbildende Schule. Davon nahmen 1,13 Millionen Personen an einer beruflichen Aus- und Weiterbildung teil.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Publikation »Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich« weiter mitteilt, war damit 2018 in Deutschland der Anteil der beruflichen Aus- und Weiterbildung an allen Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II höher (47 %) als im OECD-Durchschnitt (42 %).

Zur beruflichen Aus- und Weiterbildung zählen sowohl kombinierte schulische und betriebliche als auch rein schulische Ausbildungsgänge. Zu den kombinierten Programmen gehören in Deutschland insbesondere die Erstausbildungen im dualen System. Ihr Anteil an den beruflichen Bildungsgängen des Sekundarbereichs II betrug im Jahr 2018 in Deutschland 89 %. Im OECD-Durchschnitt belief sich dieser lediglich auf 34 %. Die Ergebnisse der »Internationalen Bildungsindikatoren im Ländervergleich« spiegeln die hohe Bedeutung der dualen Berufsausbildung in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten wider, in denen vor allem schulische Ausbildungen dominieren.

In den einzelnen Bundesländern fielen die Anteile von kombinierten schulischen und betrieblichen Bildungsgängen im berufsbildenden Sekundarbereich II unterschiedlich hoch aus. Spitzenreiter waren Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wo 97 % der Sekundarschüler*innen an berufsbildenden Schulen kombinierte Bildungsgänge besuchten. In Niedersachsen und Brandenburg lag dieser Anteil bei jeweils 96 %. Die niedrigsten Anteile von kombinierten Bildungsgängen hatten das Saarland (79 %) und Baden-Württemberg (81 %). In diesen Ländern wurden rein schulische Ausbildungsgänge im Vergleich zum Bundesdurchschnitt stärker besucht.

Frauenanteil in beruflicher Bildung bei 43 %, in höheren schulischen Ausbildungen bei 55 %

Der Frauenanteil in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zusammen lag 2018 deutschlandweit bei 43 %. Zwischen den Bundesländern variierte er nur geringfügig von 41 % in Bremen bis zu 45 % in Hamburg, Berlin und Sachsen. In beruflichen Bildungsgängen des Sekundarbereichs II lag der Frauenanteil mit 36 % deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 45 %. Am niedrigsten war der Wert in Brandenburg mit 29 %, am höchsten mit knapp 41 % in Hamburg.

Ein anderes Bild zeigt sich bei den höheren schulischen Ausbildungen, zu denen in Deutschland auch die Gesundheits- und Sozialberufe gehören. Hier lag der deutschlandweite Frauenanteil 2018 auf einem ähnlichen Niveau wie der OECD-Durchschnitt (55 %). Im Ländervergleich erstreckte er sich von 53 % in Nordrhein-Westfalen bis 63 % in Sachsen.

 

 

Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
Betriebliche Weiterbildung aus der Sicht von Unternehmen und Beschäftigten
Zusammenhang zwischen Arbeitsqualität und wirtschaftlichem Erfolg Die Forschungsstudie »Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg« untersucht den Einfluss der Arbeitsqualität von Beschäftigten auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen....
Weiterbildungsmentoring: Schlüssel zur Stärkung der Weiterbildungskultur
Qualifizierung von Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren Mehr als 460 Weiterbildungsmentor*innen engagieren sich bundesweit in rund 170 Unternehmen und Verwaltungen. Sie unterstützen insbesondere Geringqualifizierte und Menschen mit negativen...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.