Erfolgreiche Integration von Flüchtlingen durch gute Beratung unterstützen

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
nfb

nfb unterstützt das Kommuniqué der Internationalen Vereinigung für Bildungs- und Berufsberatung (IAEVG) zur Bedeutung guter Beratung.

Vor dem Hintergrund der aktuellen krisenhaften Flüchtlingssituation fordert die Internationale Vereinigung für Bildungs- und Berufsberatung (IAEVG) in ihrem aktuellen Kommuniqué die politisch Verantwortlichen, Träger und PraktikerInnen aus der Bildungs- und Berufsberatung auf, durch die Entwicklung und zeitnahe Bereitstellung kultursensibler und sinnstiftender Beratungsangebote die Willkommenskultur für Flüchtlinge und deren Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben in den Ankunftsländern zu verbessern. Diesem Appell schließt sich das nfb uneingeschränkt an.

Viele Flüchtlinge erleben in ihren Ankunftsländern Instabilität und Unsicherheit in fast allen Lebens-bereichen. Sie haben oft kaum Zugang zu Bildung und Beschäftigung und wenig Unterstützung bei der Suche nach einträglicher Beschäftigung. Vor allem Kinder und Jugendliche entwickeln dadurch oft langfristig große Bildungslücken und Defizite in ihrer sozialen und intellektuellen Entwicklung. Die Konsequenz ist eine zunehmende Segregation von MigrantInnen in befristete Niedriglohnarbeit und prekäre Arbeitsbedingungen.

Die Entwicklung von professionellen Beratungsangeboten speziell für Flüchtlinge kann helfen, ihr Selbstvertrauen und ihre Zuversicht in die Zukunft zu stärken, ihre Aus- und Weiterbildungsbedarfe zu erkennen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und Beschäftigungsstabilität zu erreichen. Flüchtlinge sollten dabei eine eigene Stimme bei der Ermittlung ihrer Bedürfnisse und bei der Kon-zeption und Gestaltung der für sie zu entwickelnden Leistungen haben. Dieses erfordert einen kontinuierlichen, gemeinsamen Dialog, zu dem das nfb ausdrücklich auffordert.

Auch wenn gegenwärtig der Schwerpunkt auf dem unmittelbaren Bedarf an überlebensnotwendigen Leistungen liegt, ist zu bedenken, dass sich diese Bedarfe verändern werden, denn Flüchtlinge sind nicht nur Menschen, die Zuflucht suchen, sondern unsere künftigen MitbürgerInnen, NachbarInnen und MitarbeiterInnen. Leistungen und Angebote für eine sinnvolle Teilhabe an Bildung und Beschäftigung dienen somit auch dem Gastgeberland und müssen daher langfristig begleitend auf- und ausgebaut werden.

Die Internationale Vereinigung für Bildungs- und Berufsberatung (IAEVG/AIOSP; www.iaevg.org) hat sich in ihrem aktuellen Kommuniqué zu diesen Herausforderungen und der damit verbundenen Verantwortung aller Akteure/innen im Feld der Beratung mit mehr als 22.000 Mitgliedern weltweit bekannt Darin heißt es u.a.:

»Der IAEVG-Vorstand lädt alle Mitglieder ein, aktiv auf diese Krise zu reagieren, indem sie die Herausforderungen für Politik und Praxis beruflicher Beratung aufzeigen, um den Bedürfnissen von Flüchtlingen gerecht zu werden. ... Den Mitgliedern der IAEVG kommt eine wichtige Rolle dabei zu, Forschung und Praxis für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen anzuleiten und zu fördern und politisch Verantwortliche und Arbeitgeber bei ihren Bemühungen zu unterstützen«.

 

 

 

Broschüre »Lebensbegleitende Bildungs- und Berufsberatung in Deutschland«
Vielfalt der Bildungs- und Berufsberatung in Deutschland Die im Juni 2024 veröffentlichte Broschüre »Lebensbegleitende Bildungs- und Berufsberatung in Deutschland« bietet eine umfassende Übersicht über die aktuellen Entwicklungen und die Vielfalt...
Zukunftssicherung durch Qualifizierung: Brandenburgs neue Beratungsangebote
Neuer Online-Service zur vernetzten Weiterbildungsberatung in Brandenburg Seit dem 2. Mai 2024 bietet Brandenburg eine umfassende Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Beschäftigte. Das neue Online-Portal vereint die Kompetenzen des...
Zukunft der Arbeit: Experten raten zur Fokussierung auf Tätigkeitsgesellschaft statt Erwerbsarbeit
Wissenschaftliche Perspektiven auf die Arbeitswelt der Zukunft In einer aktuellen Stellungnahme nehmen die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften sowie die Berlin-Brandenburgische...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.