Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich

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destatisIm Jahr 2013 erwarben in Deutschland rund 370.000 Personen einen ersten Abschluss im Tertiärbereich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren dies 36 % der alterstypischen Bevölkerung (überwiegend Personen im Alter von 21 bis 29 Jahren). Mit einer Erstabsolventenquote von 30 % überwiegen akademische Programme an Hochschulen. Weitere 6 % kamen aus berufsorientierten Programmen im Tertiärbereich (zum Beispiel Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung).

Deutschland lag mit einer Erstabsolventenquote im Tertiärbereich von 36 % deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 50 %. Der Tertiärbereich umfasst in Deutschland außer Studiengängen an Hochschulen und Berufsakademien auch Bildungsgänge an Fachschulen und Fachakademien. Der niedrigere Anteil in Deutschland ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Berufsausbildung in Deutschland weitgehend im dualen System stattfindet. In anderen OECD-Staaten erfolgt die berufliche Ausbildung dagegen überwiegend im Tertiärbereich.

Unter den Bundesländern hatte Bremen mit 52 % die mit Abstand höchste Quote der Erstabsolventen im Tertiärbereich. Es folgte Hamburg mit einer Erstabsolventenquote von 47 % vor Baden-Württemberg (45 %).

Mit einer Erstabsolventenquote von 27 % in Bachelor- und vergleichbaren Programmen einschließlich Ausbildung von Meistern, Technikern und Erziehern (ISCED 6, International Standard Classification of Education) nahm Deutschland einen Platz im unteren Drittel ein (OECD-Durchschnitt: 36 %). Im innerdeutschen Vergleich lagen Bremen mit knapp 44 % sowie Hamburg und Baden-Württemberg (jeweils 35 %) vorne.

Bei den Master- und vergleichbaren Programmen (ISCED 7, hierzu gehören in Deutschland auch die Diplomstudiengänge an Universitäten) lag Deutschland mit einer Erstabsolventenquote von 16 % nur leicht unter dem OECD-Durchschnitt (17 %). Die Spitzengruppe der Bundesländer bestand aus den Stadtstaaten Berlin (23 %), Hamburg (21 %) und Bremen (20 %) sowie Rheinland-Pfalz (21 %).

Mit einer Abschlussquote von 2,7 % bei den Promovierenden (ISCED 8) übertraf Deutschland im internationalen Vergleich den OECD-Durchschnitt von 1,7 % hingegen deutlich. Unter den Bundesländern belegten Bremen (4,1 %), Berlin (3,9 %) und Baden-Württemberg (3,4 %) die ersten drei Plätze.

Diese Ergebnisse enthält die Veröffentlichung »Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich«. Diese steht auch im gemeinsamen Statistik-Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zum Download bereit. Darin werden auch Indikatoren zu den Themen Bildungszugang, Bildungsbeteiligung, Bildungsverlauf und Bildungsausgaben sowie zum Bildungsstand der Erwachsenen dargestellt. Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bieten mit dieser Publikation eine Ergänzung zur OECD-Veröffentlichung "Bildung auf einen Blick". Ausgewählte OECD-Indikatoren für Deutschland werden hier in einer Gliederung nach Bundesländern dargestellt.

Methodische Hinweise:
Die hier dargestellten Netto-Abschlussquoten werden berechnet, indem man für jeden einzelnen Altersjahrgang die Zahl der Absolventen durch die entsprechende Bevölkerung dividiert und diese Quoten über alle Altersjahrgänge aufsummiert. Sie sind also der prozentuale Anteil einer fiktiven Altersgruppe, der einen ersten Abschluss im Tertiärbereich erwirbt, und unbeeinflusst von Änderungen des Umfangs der entsprechenden Bevölkerungsgruppe oder des typischen Abschlussalters.

Die dargestellten Werte werden nach zwei Konzepten dargestellt:

Das Konzept Erstabsolventen im Tertiärbereich berücksichtigt nicht die Absolventen, die bereits über einen Abschluss im Tertiärbereich verfügen, und weist somit den Erstabschluss im Tertiärbereich nach. Dieses Konzept umfasst also keinen Masterstudiengang nach einem Bachelorstudiengang, keinen zweiten Bachelor-, Master- und Diplomstudiengang sowie kein Promotionsstudium.

Das Konzept Erstabsolventen je ISCED-Stufe berücksichtigt nicht die Absolventen, die bereits einen Abschluss auf dieser ISCED-Stufe erreicht haben, und weist somit den Erstabschluss jeder ISCED-Stufe nach. Dieses Konzept umfasst also keinen zweiten Bachelor-, Master- oder Diplomstudiengang.

Für den internationalen Vergleich werden die Bildungsgänge der Internationalen Standard-Klassifikation des Bildungswesens (ISCED 2011) zugeordnet.

 

 

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