Arbeit und Weiterbildung zukunftssicher gestalten

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Fraunhofer IAO
Studie ermittelt Potenziale für Beschäftigte des verarbeitenden Gewerbes  
 
Das Fraunhofer IAO hat die Arbeits- und Weiterbildungssituation für Beschäftigte des verarbeitenden Gewerbes in Baden-Württemberg analysiert. Maßgebliche Datengrundlage dafür war die IG Metall-Beschäftigtenbefragung 2013. Die Studie zeigt, wie das Angebot und die Nutzungsmöglichkeit der Weiterbildung aus der Perspektive der Beschäftigten beurteilt werden und gibt darauf aufbauend Handlungsempfehlungen.

Unternehmen stehen in Zeiten des demografischen Wandels und angesichts der wachsenden Ansprüche im Wettbewerb um Fachkräfte vor der großen Herausforderung, ihre Arbeits- und Weiterbildungsangebote zukunftssicher zu gestalten. Dies wird nicht nur ausdrücklich von diesen gewünscht, denn rund 70 Prozent der Befragten sehen eine hohe Notwendigkeit für die berufliche Weiterbildung. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung sowie einer Arbeitswelt, die immer flexibler wird, entwickelt sich das Thema Weiterbildung, Qualifizierung und lebenslanges Lernen zudem zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

Weiterbildungsangebote im Unternehmen decken nicht den Bedarf ihrer Beschäftigten

Problem erkannt, aber nicht gebannt: Nach den Ergebnissen der Studie steht der erkannten Notwendigkeit einer Weiterbildung das tatsächlich zugängliche betriebliche Angebot gegenüber. 38 Prozent der Teilnehmer aus Baden-Württemberg, die einen entsprechenden Bedarf geäußert haben, geben an, nicht ausreichend über zugängliche Weiterbildungsangebote zu verfügen. Die größten Defizite bestehen bei den Befragten in der Herstellung von Metallerzeugnissen und beim wissens- und innovationsintensiven Maschinenbau. Doch rühren diese Defizite nur von einem Mangel an Weiterbildungsangeboten? Hier zeigen die Daten, dass weitere Hindernisse existieren, die den Mitarbeitern den Zugang zur beruflichen Weiterbildung erschweren – etwa, wenn die Vorgesetzten die berufliche Weiterbildung nicht unterstützen oder wenn durch Flexibilisierung der Arbeit die Nutzung von Weiterbildungsmöglichkeiten erschwert wird. Da die Arbeit aber tendenziell immer flexibler wird, verdient genau dieser Aspekt arbeitspolitische Aufmerksamkeit und wirksame Gestaltungsansätze. Dass die Teilnehmer das gegenwärtig zugängliche Angebot an Weiterbildung durchaus kritisch betrachten, kann allerdings auch als positives Signal gewertet werden. Es zeigt sich der Wille der Beschäftigten zur Weiterbildung, was eine wesentliche Voraussetzung für die Erhaltung und den Ausbau des Fachkräftepotenzials darstellt. Dennoch sollten Zugangsmöglichkeiten verbessert werden, identifiziert die Studie doch einen deutlich Zusammenhang zwischen guten Entwicklungsperspektiven und einem positiv empfundenen Arbeitsumfeld. In Zeiten zunehmender Konkurrenz um gute Kräfte eine wesentliche Voraussetzung für den Unternehmenserfolg!

Beschäftigung sollte der Qualifikation entsprechen

Hinzu kommt, dass für die zukunftssichere Gestaltung von Arbeit nicht nur Weiterbildungsangebote eine Rolle spielen. Wichtig ist auch, dass eine Beschäftigung ausgeübt wird, die den Qualifikationen der Person entspricht. Denn was einmal gelernt wurde, kann über die Zeit »verloren« gehen, wird es nicht regelmäßig angewendet. In der Studie wurde aus diesem Grund auch die qualifikationsadäquate Beschäftigung aus der Perspektive der Teilnehmenden untersucht. Hierbei zeigten sich größere Diskrepanzen gerade bei Beschäftigten mit Berufsabschluss nach Lehre / Berufsfachschule. An der Befragung nahmen in Baden-Württemberg rund 119 500 Mitarbeitende aus Branchen des verarbeitenden Gewerbes teil. Gefördert wurde die Studie durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg. 

 

 

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