Bundesmittel für Bildung an Reformen knüpfen

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Digitale Bildung

Das Münchener ifo Institut tritt dafür ein, zusätzliche Bundesmittel für Digitalisierung und Fördermaßnahmen im Bildungssystem an Reformen zu knüpfen. Auf diese Weise lasse sich ein effektiver Einsatz der Mittel sicherstellen.

Das geht aus einem Aufsatz von Ludger Wößmann im ifo Schnelldienst hervor. Dort skizziert er Forderungen für die nächste Legislaturperiode. »Bildung hat sich als ausschlaggebend für den zukünftigen Wohlstand von Personen und Gesellschaften erwiesen«, schreibt Wößmann.

Die Corona-Schulschließungen hätten gezeigt, wie stark eine unzureichende digitale Infrastruktur und fehlende Kompetenz im Umgang mit digitalen Lehr- und Lern-Prozessen den Wissenserwerb beeinträchtigten. Die Politik sollte in den Ausbau der Breitbandinfrastruktur investieren, um in Schulen und Hochschulen eine flächendeckende Teilnahme am Distanzunterricht mit Videoverbindung zu ermöglichen. Anwendungsorientierte Konzepte für eine qualitativ hochwertige Nutzung digitaler Technologien seien gefragt sowie Lernsoftware, die sich an den jeweiligen Lernstand der Schüler*innen anpasst und sie so individuell fördert. Das pädagogische Personal sollte für den professionellen Einsatz digitaler Medien geschult und unterstützt werden.

»Gerade in Deutschland hängen gute Bildungschancen stark vom familiären Hintergrund ab«, schreibt Wößmann weiter. Deshalb sollten Bund und Länder gemeinsam umfangreiche finanzielle Mittel für Unterstützungsmaßnahmen für benachteiligte Kinder und Jugendliche bereitstellen. Es sei wichtig, benachteiligte Kinder schon im frühkindlichen Bereich gezielt zu fördern und ihre Familien zu unterstützen. In den Schulen sollten flächendeckend Förderunterricht am Nachmittag und Ferienprogramme angeboten werden. Lehramtsstudierende könnten als zusätzliches Personal rekrutiert werden. Darüber hinaus sollte in umfangreiche außerschulische Zusatzangebote wie Nachhilfeunterricht und studentische Mentor*innen investiert werden, die den zurückgefallenen Schüler*innen individuell helfen.

»Für diese Vorhaben brauchen wir mehr Bundesmittel für die Bildung«, sagt Wößmann. »Um mit den zusätzlichen Mitteln bessere Bildungsergebnisse zu erzielen, bedarf es weiterer Reformen.« Der Bund solle von den Ländern einfordern, in einem Staatsvertrag deutschlandweite Zwischen- und Abschlussprüfungen einzuführen. Ein gemeinsames Kernabitur ermögliche es, in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch deutschlandweit Prüfungsbestandteile einheitlich durchzuführen. Darüber hinaus seien Strukturreformen im föderalen System und vereinfachte Verwaltungsabläufe notwendig, die die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten klarer regeln.

 

 

Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
BA-Etat 2025: Milliardenbudget für Weiterbildung und moderne IT-Lösungen
Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung...
ICILS 2023: Internationale Vergleichsstudie zu digitalen Kompetenzen von Schüler*innen
Digitale Kompetenzen sind für junge Menschen heute wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund zeigt die internationale Vergleichsstudie »International Computer and Information Literacy Study 2023« (ICILS 2023), wie es um die Kompetenzen von...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.