Entwicklung eines Gütesiegels für Lernapps und -plattformen
Forschungsprojekt legt Grundstein für Datenschutzzertifizierung von Bildungsprodukten
Ziel des Projekts ist ein allgemeines Gütesiegel für eine Zertifizierung bei Bildungsinformationssystemen wie Lernapps oder -plattformen, die Datenschutz garantiert.
Das auf sechs Jahre angelegte Projekt DIRECTIONS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 6,4 Mio. Euro gefördert. Es wird vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Universität Kassel und der datenschutz cert GmbH durchgeführt.
Im Datenschutzrecht sind Gütesiegel und Zertifikate für IT-Anwendungen der einzige Weg zum Nachweis, dass Datenschutz-Anforderungen erfüllt sind. Für schulische Anwendungen fehlen derartige Ansätze bisher. Um digitale Medien und Dienstleistungen im schulischen Unterricht zu etablieren, muss ihr rechtssicherer Einsatz die Vorgaben der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfüllen. Besonders der Umstand, dass bei ihrer Verwendung Daten anfallen, die Aussagen über die Lern-, Kommunikations- und Aufmerksamkeitsgewohnheiten von Minderjährigen zulassen, sorgt für einen hohen Handlungsdruck.
Auf Initiative des BMBF wurde die Grundidee einer zukünftigen Datenschutzzertifizierung unter Beteiligung von Ländervertretern, Datenschutzbeauftragten und wissenschaftlichen Akteuren konzeptionell entwickelt. Die Partner des Verbundvorhabens haben die Schritte zu einem Zertifizierungsprozess ausformuliert und für die Umsetzung und Begleitung wichtige Akteure aus allen relevanten Bereichen gewonnen. Das Vorhaben baut auf Erkenntnissen im Projekt AUDITOR für kommerzielle Cloud-Angebote auf.
Mit Hilfe eines Gütesiegels (Stufe I) und einer Datenschutzzertifizierung (Stufe II) sollen die beteiligten Zielgruppen verbindliche Auskünfte über die in Schulen einzusetzenden digitalen Angebote erhalten. Auf diese Weise geprüfte und zertifizierte Produkte können helfen, digitale Lehr-Lernkonzepte für den Einsatz in Schulen in die Breite zu transportieren.
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