Weiterbildung per Mausklick: Gekommen, um zu bleiben

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
Kursfinder3

Wohin bewegt sich die Weiterbildungsbranche? Sind die Trends, die die Corona-Pandemie gesetzt hat, nachhaltig?

In einer Befragung von Seminaranbietern sowie Weiterbildungssuchenden ist das Weiterbildungsportal kursfinder.de diesen Fragen nachgegangen und stellte im Vergleich zur Vorjahresbefragung fest, dass...

  • … Arbeitgeber wieder mehr in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen investieren als Anfang 2021,
  • … die Nachfrage nach Online-Formaten nach wie vor sehr hoch ist,
  • … das Thema »Förderung« etwas mehr in den Hintergrund gerückt ist.

Lautete Anfang 2021 in der Branche das Motto »Alles auf online!«, so setzt sich diese Entwicklung 2022 fort. Corona-Einschränkungen beim Präsenzbetrieb gibt es zwar deutlich weniger. Weiterbildungsinteressierte nutzen dennoch verstärkt Online-Angebote – sei es aufgrund derer Flexibilität oder zum Schutz der Gesundheit. So geben 55 % (2021: 47 %) der befragten Weiterbildungsanbieter an, dass diese Kursart 2022 bisher am meisten gebucht wurde. Besonders beliebt im Bereich E-Learning sind den befragten Weiterbildungssuchenden zufolge Online-Kurse im Selbstlernmodus (25 %), gefolgt von Live-Online-Trainings und Blended Learning (je 13 %) sowie hybriden Seminaren (9 %). 

Arbeitgeber investieren wieder mehr in Weiterbildung

Eine Trendwende zeigt sich hingegen bei der Finanzierung der Weiterbildung. Kam im vergangenen Jahr bei weniger als einem Drittel der befragten Weiterbildungssuchenden der Arbeitgeber für die Kosten der Weiterbildung auf, so gibt es hier einen deutlichen Wandel zurück zum Vor-Corona-Niveau: Nahezu genauso oft wird eine Weiterbildung vom Arbeitgeber finanziert (40 %) wie aus eigener Tasche (41 %). Damit einher geht auch ein Abwärtstrend beim Thema »Förderung«. Auf Fördermöglichkeiten greifen beim Besuch einer Weiterbildung nur 11 % der Seminarsuchenden zurück. 

Obwohl sich die Situation in der Weiterbildungsbranche allmählich entspannt, ist der Pre-Corona-Zustand nicht erreicht – das lässt sich anhand der Befragung der Weiterbildungsanbieter ebenfalls erkennen. Erleben Seminaranbieter mehrheitlich zwar eine erhöhte Nachfrage nach Online-Kursen und steigt die Nachfrage allgemein nach Weiterbildungen wieder an, so zeigen sich die Interessenten weiterhin zurückhaltend bei Kursbuchungen und wählen teils andere Kursschwerpunkte als noch vor der Pandemie. 

Digitale Kompetenzen rücken in Fokus der Kurssuche

Was die Kursschwerpunkte angeht, haben sich diese bei 37% der Weiterbildungssuchenden nicht verändert. Bei den anderen haben sich die Interessen durch die Corona-Pandemie verschoben. »Ich interessiere mich seither verstärkt für Kurse, die meine digitalen Kompetenzen erweitern«, wählen rund ein Fünftel der Befragten als Antwortmöglichkeit. Ein Viertel gibt an, dass sie sich seither verstärkt für ihre persönliche Entwicklung interessieren, was die zunehmende Nachfrage nach als Bildungsurlaub anerkannten Seminaren auf kursfinder.de bestärkt. 

Zur Befragung
Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 172 Nutzer*innen des Weiterbildungsportals kursfinder.de sowie dort gelisteten Weiterbildungsanbietern. Die Untersuchung wurde im Spätsommer 2022 via Online-Befragung durchgeführt.


KI-Qualifizierungslücke in deutschen Unternehmen - Digitale Kompetenzen ausbaufähig
Deutsche Arbeitnehmende wollen KI nutzen und mehr über die Technologie wissen. Doch im Geschlechter- und Generationenvergleich werden Beschäftigte in Unternehmen ungleich gefördert. Unternehmen müssen KI-Kompetenzen fördern, um Potenziale zu...
ICILS 2023: Internationale Vergleichsstudie zu digitalen Kompetenzen von Schüler*innen
Digitale Kompetenzen sind für junge Menschen heute wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund zeigt die internationale Vergleichsstudie »International Computer and Information Literacy Study 2023« (ICILS 2023), wie es um die Kompetenzen von...
Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun
Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor,...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.