Neue Perspektiven für die Kulturarbeit der Volkshochschulen
140 Programmverantwortliche von Volkshochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet kamen am Donnerstag und Freitag, 28./29. April, in München zur Fachtagung Kultur zusammen, um sich über aktuelle Themen und Entwicklungen der kulturellen Erwachsenenbildung auszutauschen. Der Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Dr. Hans-Georg Küppers, begrüßte die Experten im Münchner Gasteig und unterstrich die Bedeutung kultureller Bildung für Integration, Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
»Es braucht neue Zugänge zu Kunst und Kultur – bauen Sie neue Brücken«, appellierte Andrea Hofmann an ihre Zuhörerinnen und Zuhörer. Sie ist Mitglied des Künstlerkollektivs raumlaborberlin, das im vergangenen Herbst mit den Münchner Kammerspielen das Projekt Shabbyshabby Apartments realisierte und temporär Hotelzimmer im öffentlichen Raum platzierte. Nicht nur online-Schreibwerkstätten mit renommierten Autoren, selbstgemachte Audioguides, offene Werkstatt-Konzepte, oder Kulturprogramme für Geflüchtete wurden diskutiert. Auch die kreative Nutzung ungewöhnlicher Orte außerhalb der Bildungshäuser wurde behandelt.
Dr. Hans-Georg Küppers betonte die herausragende Bedeutung der Volkshochschulen und dass ihre Kulturarbeit für alle Bildungsbereiche eine wichtige verbindende Bedeutung habe. Kunst und Kultur fördern nicht nur die Integration von Flüchtlingen, sie sichern auch den sozialen Frieden und halten die Gesellschaft vor Ort zusammen.
Bundesweit gehören Volkshochschulen zu den wichtigsten Akteuren für gelingende Integration. Sei es in Integrations- und Sprachkursen, oder bei der Unterstützung von Ehrenamtlichen. Darüber hinaus tragen Sie mit ihrem kulturellen Angebot zum gelingenden Zusammenleben aller Menschen in einer Region bei. Seit den Anfängen der Volkshochschulen gehören Programme zur kulturellen Bildung zum Kernangebot der Einrichtungen. Vielerorts existieren Werkstätten, in denen Interessierte die Bearbeitung von Holz, Metall und Keramik, aber auch den Umgang mit 3D-Druckern erlernen können.
Der gesellschaftliche Trend hin zum Selbermachen wird von den Volkshochschulen unterstützt. Seien es die in ländlichen Regionen verbreiteten Repair-Cafés, oder die von vielen jungen Menschen gebuchten Textilkurse.
Es gilt aber auch, Herausforderungen zu meistern: Die zu geringe finanzielle und personelle Ausstattung der Einrichtungen, fehlende Fachräume sowie sich ändernde Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger erfordern neue Formate und Kooperationen in den Kommunen.
Deutlich wurde im Verlauf der Tagung: Für viele Initiativen und Akteure einer Region bietet Volkshochschule einen idealen Raum, gemeinnützige Ziele und Bildungsprojekte umzusetzen. Volkshochschule noch deutlicher als kulturelle Knotenpunkte einer Kommune zu profilieren und dabei alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen ist die Aufgabe der kommenden Jahre.
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