Kompetenzen von Zuwanderern sichtbar machen

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Unternehmen Berufsanerkennung

Neue Kommunikationsoffensive informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen der Anerkennung ausländischer Abschlüsse

Kleine und mittlere Unternehmen sollen die Chancen der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen besser nutzen. Das Bundesbildungsministerium (BMBF) hat deshalb mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) das Projekt »Unternehmen Berufsanerkennung – Mit ausländischen Fachkräften gewinnen« gestartet. Elf Industrie- und Handelskammern sowie fünf Handwerkskammern werden mit einer breit angelegten Kommunikationsoffensive Unternehmen bundesweit über die Chancen der beruflichen Anerkennung informieren.

»Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Potenziale von Zuwanderern sichtbar werden und eine baldige Integration in Arbeit erleichtert wird. Die Gewährung einer sicheren Bleibeperspektive kann nur der erste Schritt sein«, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka heute anlässlich des Starts des vom BMBF geförderten Projekts »Unternehmen Berufsanerkennung«. Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen bietet Unternehmen die Chance, die Kompetenzen zugewanderter Fachkräfte gezielter in Unternehmen zu nutzen.

»Wir unterstützen das, indem wir mit den Kammern – bundesweit von Hannover über Stuttgart bis Erfurt – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen für die Möglichkeiten der Berufsanerkennung sensibilisieren«, sagte Wanka. Das Projekt soll zeigen, wie Unternehmen die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse als Element ihrer betrieblichen Personalgewinnungs- und -entwicklungsstrategie nutzen können.

»Das Anerkennungsgesetz bietet Unternehmen die Chance, das Potenzial von Fachkräften mit ausländischen Berufsabschlüssen gewinnbringend in den Betrieben einzusetzen oder deren Weiterbildungs- oder Nachqualifizierungsbedarf genauer zu erkennen«, sagte der DIHK-Präsident Eric Schweitzer.

»Im Handwerk finden schon heute viele ausländische Fachkräfte ihre berufliche Perspektive. Künftig wird in den Betrieben des Handwerks der Bedarf an qualifizierten Fachkräften noch wachsen«, sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. »Umso wichtiger ist es, dass Arbeitgeber die Möglichkeiten des Anerkennungsgesetzes kennen«.

Seit seinem Inkrafttreten im Jahr 2012 können Personen mit einem ausländischen Berufsabschluss – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihrem Aufenthaltsstatus – ihre Qualifikation von einer zuständigen Stelle auf Gleichwertigkeit mit deutschen Referenzberufen prüfen lassen. Neben den formalen Ausbildungsvergleichen wird dabei auch individuell vorhandene Berufserfahrung berücksichtigt.

 

 

 

BVaDiG: Gleichstellung für Ungelernte durch berufliche Validierung?
Berufserfahrung zählt: Validierung informell erworbener Kompetenzen Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) hat sich in einem Artikel mit der Bedeutung des neuen Berufsbildungsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) befasst...
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Niedersachsen 2023
Zunahme der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Niedersachsen Im Jahr 2023 ist die Zahl der Anerkennungen ausländischer Berufsabschlüsse in Niedersachsen um 11,3 % gestiegen. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN...
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Sachsen-Anhalt 2023
Ärztinnen/Ärzte und Pfleger*innen dominieren Anträge auf Berufsanerkennung in Sachsen-Anhalt Im Jahr 2023 wurden in Sachsen-Anhalt 945 Anträge auf Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen gestellt, wie das Statistische Landesamt...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.