Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss nehmen eher ein duales Studium auf

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
IAB5

Während Kinder aus akademischen Familien insgesamt häufiger studieren als Nicht-Akademikerkinder, ist dies im dualen Studium nicht der Fall.

Bei Vorliegen eines Abiturs haben Akademikerkinder eine um knapp 3 Prozentpunkte geringere Wahrscheinlichkeit als Nicht-Akademikerkinder, ein duales Studium zu beginnen.

Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, für die die Forschenden den Übergang von der Schule zur weiterführenden Bildung von Personen mit einer Hochschul- oder Fachhochschulreife betrachtet haben.

Insgesamt ähneln dual Studierende von ihrem familiären Bildungshintergrund her den nicht dual Studierenden der Fachhochschulen. Ungefähr ein Drittel hat ein Elternteil mit einem Hochschulabschluss. Dieser Anteil ist deutlich niedriger als bei Studierenden an Universitäten, von denen ungefähr die Hälfte zumindest ein Elternteil mit akademischem Abschluss hat. »Das duale Studium stellt für Kinder aus nicht-akademischen Familien eine vergleichsweise attraktive Bildungsalternative dar«, erläutert IAB-Forscher Alexander Patzina.

Werden Akademikerkinder und Kinder, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, mit ähnlich guten schulischen Leistungen verglichen, nehmen Akademikerkinder noch seltener ein duales Studium auf.

Anders als das Fachhochschulstudium spricht das duale Studium – ähnlich wie ein Universitätsstudium – insbesondere diejenigen Jugendlichen an, die ihre Hochschulreife auf direktem Weg am Gymnasium erworben haben. »Zudem scheint das duale Studium eher für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler attraktiv zu sein, die vermutlich auch ein Studium an einer Universität oder einer vergleichbaren Hochschule hätten aufnehmen können. Dies wirkt Ungleichheiten nicht entgegen, denn zumindest langfristig dürfte ein Universitätsstudium bessere Karrierechancen mit sich bringen«, erklärt IAB-Forscherin Carina Toussaint.

Die Studie zeigt außerdem, dass Akademikerkinder eine im Vergleich um gut 14 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine Universität zu besuchen, und eine um gut 14 Prozentpunkte niedrigere Wahrscheinlichkeit, eine Berufsausbildung aufzunehmen, als Jugendliche, deren Eltern keinen akademischen Abschluss haben.


  VERWEISE  

Zahl der Hochschulabschlüsse fiel 2023 geringfügig
Leichter Rückgang der Hochschulabschlüsse im Prüfungsjahr 2023. Im Prüfungsjahr 2023 (Wintersemester 2022/2023 und Sommersemester 2023) erwarben rund 501.900 Studierende und Promovierende einen Abschluss an deutschen Hochschulen. Dies teilte das...
Studium ohne Abitur: Erstmaliger Rückgang bei den Erstsemesterzahlen
Akademische Wege ohne (Fach-)Abitur: Eine Erfolgsgeschichte In Deutschland haben seit dem Jahr 2010 etwa 85.000 Menschen ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung wie das Abitur ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Diese bemerkenswerte Zahl...
Zahl der Studienberechtigten 2023 um ein Prozent gesunken
Im Jahr 2023 haben rund 381.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife erworben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren das 1,0 % weniger Studienberechtigte als im Vorjahr (-3.700...

.