Studie: »Weiterbildung wichtiger als Gehaltserhöhung«

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PFH Private Hochschule Goettingen
Unter den eingesetzten Mitarbeiterförderungen werden Fort- und Weiterbildungen am häufigsten genannt. Sie weisen sogar einen höheren Stellenwert als Gehaltserhöhungen auf.
 
Oft beschworen, bislang aber kaum erforscht: Der »War-for-Talents« und die Digitalisierung der Bildung gelten derzeit als Megatrends in der Diskussion um Recruitment und Fort- und Weiterbildung. Die Studie »Digitalisierung in Bildungsprozessen« hat untersucht, wie hierbei die Lage im deutschen Mittelstand ist.

 

Mittel der Wahl: Förderung per Studium

Nahezu alle Unternehmen (94 Prozent) setzen Fort- und Weiterbildungen zur Mitarbeiterförderung ein. Diese weisen damit sogar einen höheren Stellenwert als Gehaltserhöhungen auf. Mehr als jedes zweite Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern berufsbegleitende Studienprogramme zur Fort- und Weiterbildung an. Duale Studiengänge sehen die Befragten dabei als sinnvolles Instrument für die Bewältigung des Fachkräftemangels an (86 Prozent), insbesondere, weil sie als praxisnäher gelten als nicht-duale Programme. Dies gaben 79 Prozent der Unternehmen an. Rund 85 Prozent der befragten Unternehmen würden ihre Mitarbeiter finanziell bei einem solchen Studium unterstützen.

Rund jedes zweite deutsche mittelständische Unternehmen kooperiert bereits mit einer Hochschule, die berufsbegleitende Studienprogramme anbietet. Der Schwerpunkt dieser Kooperationen liegt auf (Fach-) Hochschulen, Berufsakademien liegen deutlich abgeschlagen dahinter. Klassische Universitäten spielen bei berufsbegleitenden Programmen eine eher untergeordnete Rolle.

Digitalisierung von Studienangeboten

Rund 75 Prozent der befragten Unternehmen nehmen Digitalisierung als wichtiges Thema wahr. Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet in diesem Rahmen E-Learning einen hohen Stellenwert bei der Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu. Knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen könnten sich duale Studiengänge als Fernstudium, und hier insbesondere mit digitalisierten Inhalten, vorstellen.

Zwar haben nur etwas weniger als 50 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen Erfahrungen mit Fernstudiengängen gemacht, aber dafür geben diejenigen Unternehmen, die sich dafür entschieden haben, fast ausschließlich positive Rückmeldungen.

»Eigentlich teilen uns die mittelständischen Unternehmen in diesen Studienergebnissen mit, wie für sie die optimale Fördermaßnahme für Mitarbeiter aussehen soll: Fernstudiengänge, die in erster Linie zeit- und ortsunabhängig für die Mitarbeiter studierbar sind, mit nur wenig Ausfallzeiten im Unternehmen und mit Praxisthemen, die mit den Studieninhalten verknüpfbar sind«, ist das Fazit zur Studie von Prof. Dr. Bernt R. A. Sierke, der als geschäftsführender Gesellschafter der Trägergesellschaft der PFH federführender Autor der Untersuchung ist.

 

Hintergrund
Die Autoren Bernt R. A. Sierke, Joachim Algermissen und Stefan Brinkhoff von der PFH Private Hochschule Göttingen befragten 5.338 Geschäftsführer und CEOs deutscher mittelständischer Unternehmen. Nun liegen die Ergebnisse aus 462 Unternehmen in Form von qualitätsbereinigten Datensätzen vor. Wichtigste Befunde: Insgesamt gibt jedes zweite Unternehmen Probleme bei der Rekrutierung von Mitarbeitern an, insbesondere im Bereich der Fachkräfte. Den War for Talents nehmen überraschenderweise aber erst 38 Prozent von ihnen wahr.

Die Vollversion als Forschungspapier erscheint im 3. Quartal 2016.

 

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