Rheinland-Pfalz: Seit dreißig Jahren Bildungsfreistellung
Mehr Zeit für Weiterbildung
»Das Bildungsfreistellungsgesetz bietet eine wichtige Grundlage dafür, dass Beschäftigte ihre Kompetenzen über die gesamte Zeit der Erwerbstätigkeit ausbauen können. Die Bildungsfreistellung ermöglicht es ihnen, Weiterbildungen in Anspruch zu nehmen und sich in dieser Zeit voll auf deren Inhalte konzentrieren zu können«, so Arbeitsminister Alexander Schweitzer bei einer Veranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des rheinland-pfälzischen Bildungsfreistellungsgesetzes.
In einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit den Spitzen des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, des Landesverbandes der Volkshochschulen sowie der Wissenschaft würdigten die Teilnehmer*innen das Bildungsfreistellungsgesetz als erfolgreiches Instrument, um individuelle Kompetenzen der Beschäftigten zu fördern.
Schweitzer hob dabei die Bedeutung von Weiterbildung für die Transformation der Lebens- und Arbeitswelt sowie für mehr Teilhabe am wirtschaftlichen und sozialen Leben hervor: »Vor dreißig Jahren wurde das Gesetz eingeführt, um Beschäftigte im technischen und sozialen Wandel zu unterstützen sowie die Voraussetzungen für lebenslanges Lernen und Weiterbildung zu verbessern. Die Bildungsfreistellung ist heute wichtiger denn je und bietet den Menschen wertvolle Zeit für den Ausbau von Qualifikationen und Kompetenzen im beruflichen oder gesellschaftspolitischen Bereich. Im vergangenen Jahr haben mehr als 8.000 Beschäftigte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Von Beginn an ging es beim Bildungsfreistellungsgesetz aber auch um die Unterstützung von Unternehmen. Durch einen pauschalen Erstattungsbetrag pro Freistellungstag hat das Land allein im vergangenen Jahr 2.500 Freistellungstage bei kleinen und mittelständigen Betrieben gefördert.«
Der aktuelle Bildungsfreistellungsbericht weist für das Jahr 2022 mehr als 70.000 Teilnehmende an anerkannten Veranstaltungen aus, von denen mehr als 8.000 die Bildungsfreistellung in Anspruch genommen haben. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt dabei mit rund 80 Prozent im Bereich der beruflichen Weiterbildungen. Hauptthemen der anerkannten Veranstaltungen im Bereich gesellschaftspolitische Weiterbildung sind die Themen Gesellschaft, Arbeitswelt, Deutschland und Umwelt.
»Es ist eine wichtige Aufgabe von uns allen, die Bildungsfreistellung noch bekannter zu machen, damit noch mehr Beschäftigte davon profitieren können. Ich freue mich daher, dass alle Beteiligten unserer Veranstaltung die breite Unterstützung für die Bildungsfreistellung noch einmal verdeutlicht haben«, sagte der Minister. Er dankte insbesondere den Teilnehmer*innen der Gesprächsrunde für die wertvollen Impulse hinsichtlich der anstehenden Novellierung des Gesetzes.
VERWEISE
- Weiterführende Informationen zur Bildungsfreistellung in Rheinland-Pfalz ...
- siehe auch: »Fünfzehnter Bericht der Landesregierung gemäß § 9 Satz 1 Bildungsfreistellungsgesetz über Inhalt, Formen, Dauer und Teilnahmestruktur der Bildungsfreistellung für die Jahre 2021/2022« ...
- siehe auch InfoWeb Weiterbildung (IWWB): Bildungsurlaubsregelungen der Bundesländer ...
Oft gelesen
- Meisterausbildung: Europass mit erweitertem Angebot
- IW-Weiterbildungserhebung: Ökologische Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Weiterbildung
- 50 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg setzen auf Weiterbildung
- Fragmentierte Arbeitstage: Mehr Stress und weniger Erholung
- Mecklenburg-Vorpommern: Zahl der Abschlüsse an beruflichen Schulen leicht gestiegen
- Lehrermangel: Stifterverband analysiert Herausforderungen der Bundesländer
- TIMSS 2023: Ergebnisse im internationalen Vergleich
- Digitalpakt 2.0: Bund und Ländern haben sich geeinigt
- Studierendenzahlen im Wintersemester 2024/25: Stagnation und erste Tendenzen
- Stifterverband: Wirtschaft investiert trotz Konjunkturflaute weiter kräftig in die Forschung