DVV veröffentlicht neues Lernangebot für digitale Basiskompetenzen
Einen Termin beim Bürgeramt machen, mit den Freunden in Kontakt bleiben oder ein Arbeitsprotokoll ausfüllen - in nahezu allen privaten und beruflichen Lebensbereichen hat die Digitalisierung Einzug gehalten.
Zunehmend fallen analoge Alternativen weg. Digitale Kompetenzen gehören heutzutage zur Grundvoraussetzung, um aktiv am sozialen Leben teilzunehmen. Doch ein Teil der Bevölkerung bleibt bei der Digitalisierung außen vor oder droht den Anschluss zu verlieren. Die Volkshochschulen bieten deshalb seit Jahren Kurse zu digitalen Technologien an. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) veröffentlicht heute zudem auf seiner Online-Lernplattform ein neues Angebot zur digitalen Grundbildung.
Unter www.vhs-lernportal.de stellt der Verband ein kostenloses Lernangebot zur Verfügung, das insbesondere die Menschen, die bisher noch nicht den Einstieg in die digitale Welt gefunden haben, in die Bedienung und Nutzung von Smartphone und Computer einführt. In rund vierzig Lerneinheiten wird der grundlegende Umgang mit den Geräten erklärt - vom Wischen, Tippen und der Benutzung von Tastatur und Maus über die Installation und Verwendung von Apps bis hin zu Sicherheitseinstellungen und Datenschutz.
»Digitale Kompetenzen zählen zu den Schlüsselqualifikationen für die Teilhabe an der Gesellschaft. Sie sind damit in unserer heutigen Zeit genauso wichtig, wie schreiben, lesen und rechnen zu können«, betont Annegret Kramp-Karrenbauer, die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbands. Die Erweiterung des vhs-Lernportals, das bisher vor allem Angebote zum Erwerb der deutschen Sprache, zur Alphabetisierung und Grundbildung umfasste, um einen neuen Lernbereich zur digitalen Grundbildung sei daher ein »wichtiger Baustein auf dem Weg, alle Menschen zur aktiven Teilnahme an unserer digital geprägten Gesellschaft zu befähigen«, so Kramp-Karrenbauer.
Laut der neuesten D21-Digital-Index-Studie laufen insbesondere ältere Menschen und Personen mit geringer formaler Bildung Gefahr, wegen begrenzter Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien den Anschluss zu verlieren. Sie können jetzt mithilfe des neuen Lernprogramms an die digitale Welt herangeführt werden. Das Angebot steht dabei nicht nur Volkshochschulen zur Verfügung. Es kann von allen Bildungsträgern und karitativen Einrichtungen genutzt werden, um Menschen dabei zu unterstützen, die Welt der digitalen Medien zu entdecken.
Hintergrund
Die Inhalte des Lernangebots basieren auf dem DigComp 2.2, dem Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen, der noch um eine ganz niedrigschwellige Grundstufe ergänzt wurde. Das Angebot geht aber auch über die reine Gerätebedienung hinaus und stellt ausführlich Hintergründe, Chancen und Risiken des digitalen Wandels dar. Behandelt werden beispielsweise auch der verantwortungsvolle Umgang mit Daten und das Erkennen von Fake News. Die komplexen Themen werden mithilfe von Videos und Bildern einfach und anschaulich erklärt und orientieren sich an den alltäglichen Erfahrungen und Herausforderungen der Lernenden. Für Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen längerer Texte haben, wurde zudem eine Vorlesefunktion integriert.
Das Lernangebot ist modular aufgebaut; alle Inhalte sind in kleine Lerneinheiten eingeteilt, die je nach Vorkenntnissen und Interessen individuell zusammengestellt werden können. Das ermöglicht es, die verschiedenen Zielgruppen bedarfsgerecht zu fördern. Denn während Seniorinnen und Senioren womöglich erst einmal die Nutzung eines Smartphones trainieren möchten, ist für jüngere Menschen mit den fehlenden Anwendungskompetenzen eher die Benutzung eines Computers mit Tastatur und Maus relevant und die kritische Bewertung von Informationen aus dem Netz nicht immer selbstverständlich.