Hochschulen werden vermehrt zu Weiterbildungsanbietern
Dass Hochschulen Weiterbildungen anbieten, ist nicht neu. Doch in Zeiten sich verändernder Arbeitsumstände und des Fachkräftemangels sind beispielsweise universitäre Weiterbildungsangebote gefragter. Auch bieten sich diesbezüglich Micro-Credentials an.
Der Arbeitsmarkt verändert sich zunehmend und rasch. Der Fachkräftemangel und die technologische Entwicklung haben starke Anteile an diesem Prozess. Auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen so schnell neue Anforderungen zu, die wiederum neue Kompetenzen verlangen.
Weiterbildungen sind darum hoch im Kurs und das lebenslange Lernen scheint angesichts dieser Entwicklungen nur logisch. Während sich Berufstätige durch Weiterbildungen bessere Chancen im Arbeitsmarkt versprechen, will die Wirtschaft vor allem die Fachkräftebasis sichern.
Mehr berufsbegleitende Angebote
Klar also, dass hier Weiterbildungsanbieter in die Bresche springen und die Nachfrage decken. Darunter auch die Hochschulen, denn auch die wissenschaftliche Weiterbildung ist gefragt – sei es ein Studium oder einzelne Zertifikate und Kurse, die modulartig ergänzt werden können.
Die Relevanz an berufsbegleitenden Angeboten habe deutlich zugenommen, sagt Ulrike Tippe, Vizepräsidentin der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz in einem Beitrag von SWR2 Wissen. Gemäss dem Onlineportal »hoch und weit«, das einen Überblick über Weiterbildungen an Hochschulen bieten soll, geben 85 Prozent der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen an, Weiterbildungsangebote zu haben. Überwiegend seien dies Zertifikatskurse.
Hochschulen wollen gemäss dem SWR2-Beitrag Zielgruppen mit verschiedenen Formaten ansprechen und damit auch gezielt Berufsgruppen, die keine Studienerfahrungen haben. Matur oder Abitur sind also keine zwingende Voraussetzung mehr für eine Hochschul-(Weiter-)Bildung. Wird die Berufserfahrung anerkannt, können sich alle berufsbegleitend zum Master ausbilden lassen. Die Kosten dafür sind jedoch beträchtlich.
Ungeklärte Fragen
»Weiterbildungsstudiengänge sind fest in den Lehrplänen der Hochschulen angekommen«, heisst es im Bericht. Dennoch sind einige Fragen ungeklärt. Zum Beispiel, wie Professorinnen und Professoren vergütet werden, wenn sie einen Weiterbildungsstudiengang unterrichten.
Auch der Austausch mit der Privatwirtschaft ist diesbezüglich wichtig, beziehungsweise die Frage: Wohin wird qualifiziert?
Dass die modulartigen und kleinteiligen Weiterbildungsangebote mit Micro-Credentials ausgewiesen werden könnten, ist naheliegend. Nicht nur können die Einheiten so als Appetithäppchen wirken, es wäre auf diese Weise auch möglich, über verschiedene Hochschul-Standorte zu einem Abschluss zu kommen.
QUELLE: Nach einer SVEB-Meldung
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Die Bundesregierung unterstützt und fördert die europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich und setzt auf regelmäßigen Austausch mit anderen EU-Mitgliedstaaten, um gemeinsame Herausforderungen in der Bildungspolitik zu bewältigen. Das schreibt …
Ein Beitrag aus unserer »Standpunkte«-Reihe von Markus Bockhorni, Hallbergmoos. Die fortschreitende Digitalisierung in der Arbeitswelt erfordert ein kontinuierliches Lebenslanges Lernen von allen Akteuren. Podcasts und Lernimpulse auf Social Media …
Erasmus+ Jahresbericht 2023: Erfolge im Zeichen von Inklusion und Wandel Der kürzlich erschienene Erasmus+-Jahresbericht 2023 zeigt eindrücklich, welche Fortschritte das Programm im Bereich des lebenslangen Lernens und der internationalen …
Im Förderzeitraum 2021 bis 2027 stellt die Europäische Union 3,2 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die beruflich qualifizierten Weiterbildungsinteressierten den Zugang zu Hochschulen erleichtern sollen. Dabei liegt ein besonderer Fokus …