Frankfurt am Main ist Bildungskommune
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Frankfurts Teilnahme am ESF Plus-Programm bestätigt, wodurch die Stadt vier Jahre lang zusätzliche Mittel für die Entwicklung eines datenbasierten Bildungsmanagements erhält.
Ziel ist es, Bildungsangebote effizienter zu vernetzen und für die Bürgerinnen und Bürger transparenter zu gestalten. Das Programm hebt sich dadurch hervor, dass es Bildungschancen für alle Altersgruppen verbessern und lebenslanges Lernen fördern soll.
Integration und Inklusion im Fokus
Laut Sylvia Weber, der Bildungs- und Baudezernentin Frankfurts, steht das Programm besonders für die Förderung des lebenslangen Lernens über alle Altersklassen hinweg. Frankfurt setzt dabei auf die Stärkung von Integration, Inklusion sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Partner wie der Verein Umweltlernen in Frankfurt unterstützen das Vorhaben.
Vielfältige Ansätze für eine moderne Bildung
Julia Klausing von der Regionalen Entwicklungsagentur Hessen betont die Bedeutung des Programms für die städtische Bildungslandschaft. Frankfurt strebt danach, als Bildungsmetropole zu glänzen, indem es sein breites Angebot an Bildungsmöglichkeiten und kulturellen Lernorten weiter ausbaut und besser vernetzt.
Das Programm Bildungskommune umfasst drei zentrale Module: die Entwicklung eines kommunalen Bildungsmanagements, die Vernetzung der Bildungslandschaft sowie die Erarbeitung und Umsetzung von Handlungskonzepten in Pilotstadtteilen. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf partizipative und datengestützte Methoden gelegt, um Bildung zugänglicher und demokratiefördernder zu gestalten.
Zusammenarbeit und Finanzierung
Die Finanzierung des Programms erfolgt zu 40 Prozent durch den Europäischen Sozialfond und zu 60 Prozent durch die Stadt Frankfurt, was die Schaffung von vier Vollzeitstellen ermöglicht.
Das Programm, das bereits gestartet ist, läuft bis Ende November 2027. Monika Ripperger, eine erfahrene Kraft im Bereich Bildung, führt das Programm und zielt darauf ab, das vielfältige Bildungsangebot Frankfurts für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich und nutzbar zu machen.
Was sind Bildungskommunen?
Vernetzte Bildung für alle
Bildungskommunen verfolgen einen innovativen Ansatz, um die Bildungschancen in ihrer Region zu verbessern. Das Konzept basiert auf einer engen Zusammenarbeit aller Akteure im Bildungswesen – von der Kita bis zur Hochschule, von der Wirtschaft bis zur Zivilgesellschaft. Ziel ist es, Bildungsprozesse zu vernetzen und so ein durchgängiges Bildungsangebot vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter zu schaffen.
Synergien nutzen, Potenziale entfalten
In Bildungskommunen wird Bildung als Querschnittsaufgabe verstanden. Die verschiedenen Bildungsbereiche werden miteinander verzahnt, um optimale Lernergebnisse zu erzielen. So können beispielsweise Kindertagesstätten und Schulen enger zusammenarbeiten, um den Übergang in die Schule zu erleichtern.
Merkmale einer Bildungskommune
- Strategische Bildungsplanung
Entwicklung einer gemeinsamen Vision und konkreter Ziele für die Bildung in der Kommune. - Kooperation und Netzwerkbildung
Aufbau einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren im Bildungswesen. - Inklusion und Chancengleichheit
Förderung aller Bevölkerungsgruppen und Abbau von Bildungsbarrieren. - Innovation und Qualitätssicherung
Einsatz neuer Lernmethoden und Technologien sowie kontinuierliche Weiterentwicklung der Bildungsangebote. - Beteiligung und Transparenz
Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Gestaltung der Bildungslandschaft. - Lebenslanges Lernen
Förderung eines vielfältigen und zugänglichen Angebots an Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Vielfalt in der Umsetzung
Die Umsetzung des Konzepts der Bildungskommune kann je nach Region variieren. So können Kommunen beispielsweise Bildungsbüros einrichten, die als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Bildung dienen.
Gemeinsam für eine starke Bildungsregion
Bildungskommunen leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Bildungslandschaft und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einer Region. Durch die Vernetzung von Bildungsakteuren und die Förderung innovativer Ansätze können sie die Bildungschancen aller Bürgerinnen und Bürger verbessern.
(Nach einer Mitteilung der Stadt Frankfurt/M.)
VERWEISE