Jugendstudie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz an Schulen
Jugendliche fordern KI-Bildung und wünschen sich Umgang mit KI als festen Bestandteil des Unterrichts
Die zunehmende Präsenz Künstlicher Intelligenz (KI) in allen Lebensbereichen erreicht nun auch den Bildungssektor, wo sie in den nächsten Jahren signifikante Veränderungen herbeiführen dürfte.
Eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung zeigt, dass ein Großteil der deutschen Jugendlichen die Integration von KI in den Schulunterricht positiv sieht, obwohl bisher nur wenige Schulen KI aktiv nutzen und klare Richtlinien meist fehlen.
Für die Untersuchung wurden über 1.500 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren befragt. Dabei bekundete eine Mehrheit ihr Interesse an einer vertieften Beschäftigung mit KI im Bildungskontext, motiviert von der Ansicht, dass die Technologie primär positive Perspektiven eröffnet.
Eigeninitiative prägt den Umgang mit KI
Trotz der bisher geringen Verankerung von KI in Lehrplänen, ist die Technologie für viele Jugendliche längst Teil ihres Alltags – oft durch Eigeninitiative entdeckt. 74 Prozent der Befragten nutzen KI-Anwendungen privat oder für die Schule, wobei Tools wie ChatGPT, Google Lens und DeepL zu den Favoriten zählen. Eine tägliche Nutzung für schulische Zwecke geben allerdings nur acht Prozent an.
Blick in die Zukunft: KI als Schlüsselqualifikation
Die Umfrage verdeutlicht auch, dass Jugendliche der Integration von KI in den Alltag optimistisch entgegensehen. Eine überwältigende Mehrheit erwartet, dass KI-Technologien bald ebenso selbstverständlich genutzt werden wie Smartphones heute, und sieht in KI-Kenntnissen eine wesentliche Kompetenz für den beruflichen Erfolg in der Zukunft.
Kompetenzen und Verantwortung im Fokus
Das Interesse der Jugend liegt besonders in der Erkundung praktischer Anwendungsmöglichkeiten für KI in Schule und Alltag sowie in der Sensibilisierung für den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie. Kritische Medienkompetenz, etwa die Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen, wird als entscheidende Fähigkeit hervorgehoben. Eine Mehrheit präferiert die Einführung von KI im Unterricht ab der Sekundarstufe I, wobei der Beginn der fünften oder siebten Klasse als angemessener Zeitpunkt angesehen wird.
Matthias Graf von Kielmansegg (Vodafone Stiftung) betont die positive Einstellung der Jugendlichen zur KI und deren Wunsch nach einer fundierten Integration in Lehrpläne, weist jedoch auch auf die Herausforderung hin, geeignete Lerninhalte und didaktische Konzepte zu entwickeln.
Zur Methodik
Die Erhebung wurde vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung vom 3. bis 18. Januar 2024 durchgeführt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten 1.590 deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren in Privathaushalten in Deutschland. Die Stichprobenziehung erfolgte als Quotenstichprobe. Die Quoten wurden so angelegt, dass die Stichprobe in den wesentlichen Merkmalen der Struktur der Grundgesamtheit entspricht.