Ein Neustart für Deutschlands Bildung

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#neustartBildungJetzt

Bündnis aus 94 Organisationen legt Konzept für einen »Bildungsdialog für Deutschland« vor

Die dringend erforderliche Transformation des deutschen Bildungssystems erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Die Initiative #NeustartBildungJetzt hat aus dieser Überzeugung heraus konkrete Ideen für einen integrativen und kontinuierlichen Dialogprozess vorgestellt.

Der »Bildungsdialog für Deutschland« knüpft an den Appell für einen Nationalen Bildungsgipfel aus dem März 2023 an und zielt darauf ab, alle Akteure des Bildungswesens, insbesondere aus der Bildungspraxis, in einen umfassenden Diskurs einzubinden, um einen Paradigmenwechsel einzuleiten.

Initiative #NeustartBildungJetzt: Eine breite gesellschaftliche Unterstützung

Die Initiative #NeustartBildungJetzt, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde, hat ein Konzept für einen »Bildungsdialog für Deutschland« vorgestellt. Das Ziel dieses Papiers ist es, neue Wege aufzuzeigen, wie Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam die massiven Herausforderungen im deutschen Bildungssystem angehen können.

Mit 94 beteiligten Organisationen – darunter Bildungs-, Wohlfahrts-, Eltern- und Fachkräfteverbände, Gewerkschaften, Stiftungen und Bildungsinitiativen – zeigt die Initiative eine breite gesellschaftliche Unterstützung.

Bemerkenswert ist die Geschlossenheit dieses Bündnisses: Organisationen mit sehr unterschiedlichen Interessen haben sich auf gemeinsame Ziele verständigt und arbeiten Seite an Seite für den notwendigen Neustart im Bildungsbereich. Ein solcher Schulterschluss galt lange als unwahrscheinlich.

Kontinuität und Kooperation als Grundprinzipien

Der »Bildungsdialog für Deutschland« setzt auf Kooperation – sowohl zwischen verschiedenen politischen Ebenen und Ressorts als auch zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Die beteiligten Organisationen sind bereit, ihre Kompetenzen und Erfahrungen aktiv in den Reformprozess einzubringen, um die Politik zu unterstützen und ganzheitliche Lösungen zu finden. Diese neuartige Zusammenarbeit zwischen Bildungspraxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit der Politik könnte die nötige Dynamik entfalten, um das Bildungssystem zukunftsfähig zu machen.

Das Konzept verzichtet bewusst auf inhaltliche Reformvorschläge und stellt stattdessen die Gestaltung des Dialogprozesses in den Mittelpunkt. Mit Blick auf die Bildungshoheit der Länder schlagen die Verfasser*innen vor, dass die Bundesländer den Prozess initiieren – zum Beispiel im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz. Die Steuerung könnte bei den zuständigen Fachministerkonferenzen wie der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) angesiedelt sein.

Ein Dialogprozess zur Stärkung der Demokratie

Der »Bildungsdialog für Deutschland« zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen verschiedenen Ebenen und Ressorts zu stärken und die Beteiligung der Basis – Lehr- und Fachkräfte, Eltern und Kinder – zu fördern.

Der Dialogprozess umfasst verschiedene Beteiligungsformate, darunter Fachforen, in denen Akteure aus Politik, Kommunen, Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Verbänden, Wissenschaft und Gewerkschaften zusammenarbeiten. Diese Fachforen sollen ihre Ergebnisse auf regelmäßigen Spitzentreffen von Politik und Zivilgesellschaft präsentieren und zu konkreten politischen Maßnahmen verdichten.

Die Initiator*innen betonen, dass der »Bildungsdialog für Deutschland« ein Zeichen für ein Miteinander setzt und einen Ort der Konsensfindung schafft, der nicht nur die Chance auf einen echten Neustart in der Bildung eröffnet, sondern auch die Demokratie stärkt.

Durch die kontinuierliche Einbindung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, soll die Teilhabe gefördert und der Gemeinsinn gestärkt werden. Die Initiative empfiehlt zudem eine professionelle Unterstützungsstruktur für die Steuerung des Dialogprozesses, die gemeinsam von Politik und Zivilgesellschaft getragen werden könnte.


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