DIE Bonn legt Volkshochschulstatistik für das Berichtsjahr 2021 vor
Die Volkshochschulstatistik ist eine jährliche Erhebung, die Daten über die deutschen Volkshochschulen (VHS) sammelt.
Diese Erhebung, die vom Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) durchgeführt wird, bietet Einblicke in die Struktur, Personalressourcen, Finanzen und Bildungsleistungen der Volkshochschulen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung in Deutschland.
Zentrale Ergebnisse des Berichtsjahres 2021
Struktur, Personal und Finanzen
- Teilnehmende Einrichtungen: 846 von 858 Volkshochschulen nahmen an der Erhebung teil (98,6 % Rücklaufquote).
- Trägerschaft: 63,6 % der Volkshochschulen sind öffentlich getragen, 31 % als eingetragene Vereine und 5,4 % privat.
- Qualitätsmanagement: 79,7 % der Volkshochschulen haben ein Qualitätsmanagementsystem, 20,3 % nicht.
- Personal: 9.846,4 Vollzeitäquivalente (VZÄ) hauptamtliche Mitarbeiter. Zusätzliche 161.914 nebenberufliche, freiberufliche oder ehrenamtliche Beschäftigungsverhältnisse.
- Finanzen: Gesamteinnahmen und -ausgaben betragen jeweils 1,22 Milliarden Euro. Einnahmen stammen zu 49,6 % aus institutionellen Förderungen, 17,5 % aus Teilnahmegebühren und 23,9 % aus öffentlichen Mitteln. Personalkosten machen den größten Teil der Ausgaben aus (49,5 % für hauptberufliches Personal).
Leistungen
- Kurse: Insgesamt wurden 296.685 Kurse durchgeführt mit 9.200.326 Unterrichtsstunden und 2.558.809 Belegungen.
- Programmbereiche: Größte Bereiche sind Sprachen (36,3 % der Kurse) und Gesundheit (30,3 % der Kurse). Sprachkurse umfassen 57,7 % aller Unterrichtsstunden, wobei Deutsch als Fremdsprache den größten Teil ausmacht (71,6 % der Unterrichtsstunden im Sprachbereich).
- Teilnehmerstruktur: 74,4 % der Teilnehmenden waren Frauen, besonders hoch in den Bereichen Gesundheit (85,8 %) und Kultur – Gestalten (80,9 %).
- Einzelveranstaltungen und Exkursionen: 50.246 Einzelveranstaltungen und 2.715 Studienfahrten mit 38.853 Teilnehmenden durchgeführt.
Veränderungen im Vergleich zu 2020
- Anzahl der Volkshochschulen: Rückgang um 12 Volkshochschulen aufgrund von Fusionen und Schließungen.
- Finanzen: Rückgang der Gesamteinnahmen um etwa 25 Millionen Euro (2 % weniger als 2020). Teilnahmeentgelte sanken um 15,3 %, öffentliche Zuschüsse stiegen um 6,0 %.
- Personal: Abnahme der Vollzeitäquivalente um 108,5 und der nebenberuflichen, freiberuflichen und ehrenamtlichen Beschäftigungsverhältnisse um 13.482.
- Kurse: Reduktion um 23,0 % bei der Anzahl der Kurse. Besonders starker Rückgang in den Bereichen Kultur – Gestalten (−13,1 %) und Qualifikation für das Arbeitsleben – IT – Organisation/Management (−12,5 %). Zunahme in den Bereichen Schulabschlüsse – Studienzugang und -begleitung (+9,6 %) und Grundbildung (+8,8 %).
- Digitale Lernangebote: Anteil der Kurse mit digitalen Lernangeboten stieg von 8,7 % (2020) auf 22,5 % (2021).
Methodische Erläuterungen
Die Erhebung basiert auf Datenmeldungen der Volkshochschulen, die durch mehrstufige Plausibilisierungsverfahren gesichert werden. Die Corona-Ergänzungserhebung für 2021 erfasste pandemiebedingte Einschränkungen und hat eine Ausschöpfungsquote von 67,7 %. Die Statistik wurde 2018 grundlegend revidiert, was die Vergleichbarkeit der Daten im Zeitverlauf einschränkt.