DJI: Berufliche Qualifizierung junger Flüchtlinge
Wie die Integration junger Flüchtlinge in Lehre und Studium besser gelingen kann
Mehr als die Hälfte aller Menschen, die nach Deutschland fliehen, sind unter 25 Jahren. Während ihre deutschen Mitschüler/innen eine Lehre oder ein Studium beginnen, scheitern viele der Flüchtlinge an mangelnden Deutschkenntnissen, nicht anerkannten Zeugnissen und bürokratischen Hürden. Selbst Fachkräfte in Jobcentern, Arbeitsagenturen und Beratungsstellen verlieren auf Grund der Unübersichtlichkeit von Bildungs- und Fördermaßnahmen den Überblick. Eine Broschüre des Deutschen Jugendinstituts »Zur beruflichen Qualifizierung von jungen Flüchtlingen« will Abhilfe schaffen. Erstmals werden für Fachkräfte bundesländerübergreifend die wichtigsten Rahmenbedingungen vorgestellt.
Es ist nicht einfach, sich zur Frage der Qualifizierung von Flüchtlingen einen Überblick zu verschaffen«, sagt Dr. Tilly Lex, Mitautorin der Studie. »Derzeit haben wir keine absoluten Zahlen über den Anteil von Kindern und Jugendlichen nach der Flucht in Bildungs- oder Fördermaßnahmen«. Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen gibt es noch wenige. Und die Fördermaßnahmen, die es gibt, sind aufgrund einer sehr heterogenen und hoch differenzierten Anbieter- und Angebotsstruktur schwer zu finden.
»Die Folge ist, dass viele junge Flüchtlinge zu spät oder in die falschen Angebote vermittelt werden«, so Dr. Tilly Lex. Die Broschüre des Deutschen Jugendinstituts erläutert deshalb, in welchen Fällen eine Schulpflicht besteht und wann nicht; wie schulische und berufliche Abschlüsse in Deutschland am ehesten anerkannt werden und welche außerschulischen Angebote für das Erlernen der deutschen Sprache existieren. Außerdem werden die berufsvorbereitenden Bildungsgänge an beruflichen Schulen ebenso vorgestellt wie anerkannte Ausbildungsgänge an beruflichen Schulen.
Bibliographie
Frank Braun/Tilly Lex (2016): Berufliche Qualifizierung von jungen Flüchtlingen in Deutschland. Eine Expertise. München: Deutsches Jugendinstitut