Weiterbildungsprämien ohne großen Einfluss auf Teilnehmerzahlen
Entwicklung der Zugangszahlen von Arbeitslosen in abschlussorientierte geförderte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung
Die Bundesregierung hat detaillierte Daten zur Entwicklung der Eintritte von Arbeitslosen in geförderte abschlussorientierte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung veröffentlicht. Sie gibt damit einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Förderzahlen in den Jahren 2021 bis 2024.
Hintergrund
Im Jahr 2023 waren rund 551.000 Personen ohne formale Berufsausbildung langzeitarbeitslos. Ein Großteil von ihnen suchte eine Beschäftigung auf Helferniveau, während sich 80 Prozent der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen an qualifizierte Fachkräfte richteten.
Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird die berufliche Weiterbildung gefördert. Insbesondere abschlussorientierte Weiterbildungen, die zu einem anerkannten Berufsabschluss führen, spielen eine wichtige Rolle, da sie Arbeitslosen helfen, ihre Qualifikation anzupassen und wieder eine Beschäftigung aufzunehmen.
Statistiken und Entwicklungen
Im Jahr 2022 wurde mit 260.678 Eintritten in von der Bundesagentur für Arbeit (BA) geförderte Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung der niedrigste Stand seit 2013 erreicht. Auch die Ausgabe von Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheinen (AVGS) war im selben Jahr so niedrig wie seit 2013 nicht mehr.
Seit 2023 ist jedoch wieder ein leichter Anstieg der Eintritte zu verzeichnen, der sich bis ins erste Drittel des Jahres 2024 fortsetzte.
Ein zentrales Förderinstrument ist seit 2016 die Weiterbildungsprämie, die Anreize schafft, eine Weiterbildung erfolgreich abzuschließen. Seit 2023 gibt es zusätzlich ein monatliches Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 Euro, das die Teilnahme an beruflicher Qualifizierung fördern soll.
Erfolgsquoten und Abbruchquoten
Rund drei Viertel der Teilnehmenden an abschlussorientierten Weiterbildungen schlossen ihre Maßnahmen zwischen 2021 und 2024 erfolgreich ab. Rund 20 Prozent brachen die Maßnahme vorzeitig ab. Nach Angaben der Bundesregierung sind die Erfolgsquoten über die Jahre jedoch relativ konstant geblieben.
Teilnehmerstruktur
In den Jahren 2021 bis 2024 blieb das Geschlechterverhältnis mit rund 57 Prozent männlichen und 43 Prozent weiblichen Teilnehmenden stabil.
Der Anteil der Teilnehmenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg jedoch von rund einem Drittel im Jahr 2021 auf zwei Fünftel im Jahr 2024.
Evaluation der Fördermaßnahmen
Studien zeigen, dass finanzielle Anreize wie die Weiterbildungsprämie nur begrenzte Auswirkungen auf die Teilnahmebereitschaft haben. So gaben rund 60 Prozent der befragten Arbeitslosen ohne Berufsabschluss an, von Fördermöglichkeiten zu wissen, aber nur 12 Prozent kannten die Weiterbildungsprämie.
Darüber hinaus zeigte sich, dass finanzielle Anreize wie die Weiterbildungsprämie oder das Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 Euro keinen signifikanten Einfluss auf die Weiterbildungsbereitschaft haben.