Weiterbildungsbarometer 2024: Einblicke in die Perspektiven österreichischer Unternehmer*innen und Beschäftigter

WIFI Logo

Weiterbildung in Unternehmen: Nachhaltigkeit wird künftig wichtiger als KI

Die Ergebnisse des Weiterbildungsbarometers 2024 zeichnen ein klares Bild: Weiterbildung ist nach wie vor ein zentrales Anliegen der österreichischen Unternehmen und Erwerbstätigen.

Besonders auffällig ist, dass 22 Prozent der befragten Unternehmer*innen mit mehr als zehn Mitarbeiter*innen angeben, ihre Investitionen in Weiterbildung zu steigern. Innovationen und neue Technologien, aber auch der Fachkräftemangel zählen zu den Hauptgründen für dieses Engagement. Nach den Ergebnissen der IMAS-Studie erkennen viele Unternehmen Weiterbildung als Schlüssel zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.

Nachhaltigkeit und KI: Unterschiedliche Gewichtung in der Weiterbildung

Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt auf der Einschätzung zukünftiger Kompetenzen. Während 71 Prozent der Unternehmer*innen das Thema Nachhaltigkeit und Green Skills als wichtig für die kommenden Jahre bewerten, sehen nur 52 Prozent eine ähnlich hohe Bedeutung in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI).

Unternehmer*innen betonen im Bereich der Green Skills besonders die Relevanz von Energieeffizienz und Ressourcenmanagement, während bei KI-Anwendungen vor allem der Umgang mit Tools und Plattformen im Vordergrund steht.

Arbeitnehmer*innen fordern passende Angebote und Flexibilität

Für Erwerbstätige ist Zeitmangel das größte Hindernis bei der beruflichen Weiterbildung. Finanzielle Belastungen und die Schwierigkeit, passende Angebote zu finden, folgen dicht dahinter.

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass viele Erwerbstätige Schwierigkeiten haben, das Konzept des Lebenslangen Lernens konsequent umzusetzen. Dennoch halten 86% der Befragten dieses Prinzip für wichtig. Auffällig ist auch die Präferenz für Mischformen aus Präsenz- und Online-Weiterbildung, die von 50 Prozent der Erwerbstätigen als effektiv angesehen werden.

Staatliche Förderung unverzichtbar

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die breite Zustimmung zur staatlichen Förderung. Rund 79 Prozent der Unternehmer*innen und 77 Prozent der Erwerbstätigen plädieren für eine deutliche Aufstockung der staatlichen Weiterbildungsförderung. Ein staatlich finanziertes Bildungskonto würde von der Mehrheit als hilfreich angesehen, um die Weiterbildungsbeteiligung zu fördern.

Ausblick: Weiterbildung als Motor nachhaltiger Entwicklung

Das Weiterbildungsbarometer 2024 zeigt, wie wichtig Weiterbildung für die berufliche und wirtschaftliche Entwicklung ist. Unternehmen sehen sich zunehmend in der Pflicht, innovative und nachhaltige Weiterbildungsangebote zu schaffen, während Beschäftigte Flexibilität und Unterstützung benötigen, um ihre Qualifikationen zu erhalten. Aus den Ergebnissen ergibt sich ein klarer Handlungsauftrag: Nur durch gezielte Investitionen und staatliche Förderung kann das Potenzial der Weiterbildung voll ausgeschöpft werden.


Ähnliche Themen

Weiterbildungsmentoring: Schlüssel zur Stärkung der Weiterbildungskultur
Qualifizierung von Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren Mehr als 460 Weiterbildungsmentor*innen engagieren sich bundesweit in rund 170 Unternehmen und Verwaltungen. Sie unterstützen insbesondere Geringqualifizierte und Menschen mit negativen...
Hubertus Heil (BMAS): Berufsausbildung Geflüchteter schneller anerkennen
Hubertus Heil (Foto: BMAS) Bürokratische Hürden bremsen Integration Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fordert nach einer Meldung des Deutschlandfunks eine schnellere Anerkennung von Berufsausbildungen geflüchteter Menschen. Laut Heil ist die...
GEW: »Demokratie braucht Bildung und Bildung braucht Demokratie!«
Mit einem Offenen Brief zum Bundeshaushalt 2025 hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestern an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) gewendet. In ihrem...

.
Oft gelesen...