50 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg setzen auf Weiterbildung

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Ergebnisse des IAW Berichts »Betriebliche Fort- und Weiterbildung in Baden-Württemberg 2023«

Die berufliche Weiterbildung hat in Baden-Württemberg im Jahr 2023 erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie dient der Qualifizierung der Beschäftigten für höherwertige Tätigkeiten und sichert ihre Beschäftigungsfähigkeit angesichts technologischer Innovationen und des digitalen Wandels.

Nach der Pandemie hat insbesondere die Nutzung digitaler Weiterbildungsangebote zugenommen. Weiterbildung trägt zur Fachkräftesicherung, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei.

Bedeutung und Entwicklung

  • Bedeutung
    Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist Weiterbildung ein zentraler Ansatz, um dem steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal zu begegnen.
  • Langfristige Entwicklung
    Nach einem deutlichen Einbruch während der Pandemie steigen die Weiterbildungsquoten und -intensitäten seit 2021 wieder kontinuierlich an, ohne jedoch das Vorkrisenniveau zu erreichen.

Weiterbildungsaktivitäten in Zahlen

  • Förderquote
    56 % der Betriebe in Baden-Württemberg förderten 2023 aktiv die Weiterbildung, deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (49 %).
  • Weiterbildungsquote
    Der Anteil der weitergebildeten Beschäftigten an allen Beschäftigten lag 2023 bei 33 %.
  • Weiterbildungsintensität
    40 % der Beschäftigten in weiterbildenden Betrieben nahmen 2023 an Maßnahmen teil.

Unterschiede nach Unternehmensgröße und Branche

  • Betriebsgröße
    Größere Betriebe bieten häufiger Weiterbildungsmaßnahmen an. Betriebe mit 250-499 Beschäftigten erreichten 2023 eine Teilnahmequote von 100 %, während kleinere Betriebe zunehmend aufholen.
  • Branchenunterschiede
    Spitzenreiter bei der Weiterbildungsförderung waren das Gesundheits- und Sozialwesen (75 %) sowie der öffentliche Dienst (75 %). Das Verarbeitende Gewerbe lag mit 60 % darunter.

Formen der Weiterbildung

  • Beliebteste Formate
    Externe Lehrgänge, Seminare und Weiterbildung am Arbeitsplatz sind die am häufigsten genutzten Formate.
  • Digitale Angebote
    Selbstgesteuertes Lernen bleibt auf hohem Niveau (2023: 47% der Unternehmen).
  • Interne vs. externe Weiterbildung
    Größere Betriebe nutzen beide Formen gleich häufig, kleinere Betriebe greifen stärker auf externe Angebote zurück.

Geschlechter- und Qualifikationsstruktur

  • Frauenanteil
    Frauen nahmen 2023 häufiger an Weiterbildung teil als Männer (Frauen: 44 %, Männer: 36 %).
  • Qualifikationsniveaus
    Hochqualifizierte und Fachkräfte beteiligen sich überproportional an Weiterbildung. Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten beteiligen sich weiterhin unterdurchschnittlich (2023: 22 %).

Kostenbeteiligung

  • Kostenübernahme durch Betriebe
    65% der Betriebe in Baden-Württemberg übernehmen 2023 die direkten Weiterbildungskosten vollständig.
  • Arbeitgeberfinanzierung
    Größere Betriebe übernehmen die Kosten häufiger als kleinere Betriebe. Dennoch ist 2023 im Vergleich zu den Vorjahren ein leichter Rückgang der vollständigen Kostenübernahme zu verzeichnen.

Fazit

Die betriebliche Weiterbildung in Baden-Württemberg zeigt nach der Pandemie eine deutliche Erholung, liegt aber in vielen Bereichen noch unter dem Vorkrisenniveau. Der anhaltende Fachkräftemangel und der technologische Wandel erhöhen den Druck auf die Unternehmen, ihre Weiterbildungsaktivitäten auszubauen. Insbesondere die stärkere Einbindung gering qualifizierter Beschäftigter bleibt ein zentraler Handlungsbedarf.


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