IW-Weiterbildungserhebung: Ökologische Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Weiterbildung

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IW-Erhebung 2023: Wie Weiterbildung Unternehmen nachhaltiger macht

Die aktuelle Weiterbildungserhebung 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt, dass sich deutsche Unternehmen in unterschiedlichem Maße mit ökologischer Nachhaltigkeit beschäftigen. 28 Prozent der Unternehmen gelten als etablierte Nachhaltigkeitspraktiker, die bereits seit Jahren gezielt Maßnahmen zur Ressourcenschonung umsetzen.

Die größte Gruppe bilden mit 45 Prozent die Nachhaltigkeits-Newcomer, die in den letzten Jahren erste Schritte unternommen haben. 27 Prozent der Unternehmen zählen zu den Nachhaltigkeits-Nachzüglern, die bisher nur wenige Maßnahmen geplant oder umgesetzt haben.

Vorreiter sind Industrie und Großunternehmen. Aufgrund strengerer gesetzlicher Vorgaben und produktionsbedingter Anforderungen setzen sie verstärkt auf nachhaltige Strategien. Kleinere Unternehmen zeigen dagegen Nachholbedarf, oft aufgrund begrenzter Ressourcen oder fehlender Expertise.

Weiterbildung stärkt nachhaltiges Handeln

Ein zentraler Hebel für ökologische Nachhaltigkeit ist die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unternehmen, die gezielt in die Kompetenzentwicklung investieren, sind erfolgreicher bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen.

Die Studie verdeutlicht, dass vor allem etablierte Praktiker intensiv Fachwissen zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz vermitteln. Auch überfachliche Kompetenzen wie die Gestaltung von Veränderungsprozessen werden betont.

Die Vermittlung von Kompetenzen wie:

  • Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft
  • effizienter Materialeinsatz und
  • Folgenabschätzung neuer Technologien

gehören zu den häufigsten Trainingsinhalten. Dadurch werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage versetzt, nachhaltige Praktiken eigenständig umzusetzen und aktiv weiterzuentwickeln.

Digitalisierung erleichtert Veränderung

Neben der Weiterbildung erweist sich die Digitalisierung als entscheidender Treiber für mehr Nachhaltigkeit. Technologien wie Cloud-Dienste, das Internet der Dinge (IoT) oder künstliche Intelligenz unterstützen Unternehmen dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen und Emissionen zu reduzieren.

Die IW-Umfrage zeigt jedoch, dass der Grad der Digitalisierung stark variiert:

  • Etablierte Unternehmen setzen digitale Technologien im Durchschnitt stärker ein und profitieren von deren Potenzialen.
  • Neueinsteiger nutzen digitale Lösungen verhalten, sehen aber zunehmend deren Vorteile.
  • Nachzügler schöpfen die Potenziale der Digitalisierung noch kaum aus.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Um den Herausforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit und der Digitalisierung zu begegnen, sollten Unternehmen gezielt auf folgende Maßnahmen setzen:

  • Investitionen in Weiterbildung
    Fachliche und überfachliche Nachhaltigkeitskompetenzen sollten systematisch vermittelt werden.
  • Fokus auf Führungskräfte
    Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, indem sie als Vorbilder agieren und nachhaltige Veränderungsprozesse anstoßen.
  • Digitale Technologien integrieren
    Der gezielte Einsatz von IoT, KI oder Cloud-Diensten kann die Ressourceneffizienz deutlich verbessern.

Während etablierte Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien weiter ausbauen können, sollten Nachzügler sowohl in die Digitalisierung als auch in die Qualifizierung der Mitarbeitenden investieren, um ungenutzte Potenziale zu heben.

Bibliographie
Köhne-Finster, Sabine / Seyda, Susanne, 2024, IW-Weiterbildungserhebung 2023. Ökologische Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Weiterbildung, in: IW-Trends, 51. Jg., Nr. 4, S. 49-73


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