Verleihung des Hermann-Schmidt-Preises 2024

bibb

Demokratiebildung in Beruf und Arbeitswelt: Drei Projekte ausgezeichnet

»Demokratiebildung in Beruf und Arbeitswelt« – so lautete das Thema des Wettbewerbs um den »Hermann-Schmidt-Preis 2024«.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) identifizierte und prämierte drei Projekte aus Essen, Dresden und Telgte, die beispielhafte Konzepte und Modelle entwickelt und in der Praxis erfolgreich umgesetzt haben.

Die Wahl des Wettbewerbsthemas erfolgte vor dem Hintergrund, dass es in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Unsicherheiten eine gemeinschaftliche Aufgabe ist, das Ansehen der Demokratie und das Vertrauen in demokratische Strukturen zu stärken. Dabei kommt der beruflichen Bildung mit seinen vielfältigen Lernorten eine besondere Rolle zu.

Mit dem seit 1996 verliehenen Hermann-Schmidt-Preis hat sich das BIBB das Ziel gesetzt, auf innovative Ansätze in der Berufsbildungspraxis aufmerksam zu machen, diese zu fördern und als gute Beispiele zur Nachahmung zu empfehlen. Namensgeber ist der frühere Präsident des BIBB, Prof. Dr. Hermann Schmidt, der das Institut von 1977 bis 1997 leitete. Die Preisverleihung fand vor mehr als 150 Teilnehmenden aus Politik, Wissenschaft und Berufsbildungspraxis am 21. Januar 2025 auf der Fachtagung »Demokratiebildung im Beruf – eine Aufgabe für alle Lernorte« im BIBB in Bonn statt.

Aus den zum Wettbewerb eingereichten Initiativen gingen als Sieger hervor:

Hermann-Schmidt-Preisträger 2024 (3.000 Euro): »MUTausbruch – das Demokratie-Pädagogik-Projekt von Evonik für Auszubildende des ersten Ausbildungsjahres« –   Evonik Industries AG, Essen

Mit dem bereits 2017 gestarteten Projekt »MUTausbruch«, das an verschiedenen Standorten des Unternehmens durchgeführt wird, hat sich Evonik das Ziel gesetzt, junge Menschen für Diskriminierungserfahrungen und die Gefahren von Antisemitismus sowie Rassismus zu sensibilisieren und ihnen Lösungsansätze für den Umgang zu bieten. Dabei werden die Auszubildenden zu Zivilcourage und gesellschaftlichem Engagement ermutigt. Neben der Wissensvermittlung legt das Projekt besonderen Wert auf gegenseitiges Zuhören und das Führen von Debatten. »MUTausbruch« zeichnet sich durch seine innovative Kombination aus historischen Lehren und aktueller Sensibilisierung aus. Das Projekt integriert verschiedene Social-Media-Kanäle als wichtiges Kommunikationsmedium und passt sich flexibel an gesellschaftliche Entwicklungen an. Vielfältige Workshops und Kooperationen mit externen Partnern machen »MUTausbruch« besonders wirkungsvoll, authentisch und relevant für junge Menschen. 

Kontakt: Sven Scharnhorst, 0201. 1773906, sven.scharnhorst@evonik.de

Sonderpreis (1.000 Euro): »AusbildungsKompetenz+ - Initiative für individuelle Förderung und Demokratiekompetenz« – Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) gGmbH, Dresden

Das prämierte Projekt vertieft durch interaktive Module das Wissen zu Demokratie, Grundrechten, gesellschaftlicher Teilhabe sowie zu Grundlagen aus Wirtschaft und Sozialkunde. Zentrales Ziel ist die Stärkung demokratischer Werte und Normen durch eine interaktive, gamifizierte mehrsprachige Lernplattform, die junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund spielerisch an demokratische Werte und Debatten heranführt und ihre digitalen und sozialen Kompetenzen fördert. Bei diesem Projekt wird Erfahrungswissen aus unterschiedlichen Bereichen mittels innovativer Lernmethoden gebündelt. Geplant ist eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen und Partnern, um die Materialien einem breiteren Kreis bekanntzumachen und nachhaltig weiterzuentwickeln.

Kontakt: Julius Kunath, 0351. 42502-94, julius.kunath@bsw-mail.de

Sonderpreis (1.000 Euro): »Demokratie aus unserer Sicht gesehen« – Bernd Münstermann GmbH & Co KG, Telgte

Das prämierte Projekt trägt dazu bei, dass sich ein verstärktes demokratisches Verständnis bilden und weiterentwickeln kann und geht der Frage nach, welcher Bildung es bedarf, damit junge Menschen demokratiefähig werden und bleiben. Mit vielschichtigen Maßnahmen, die sich an alle Beschäftigten und Auszubildenden richten, vermittelt das inhabergeführte Familienunternehmen demokratische Kompetenzen und bietet der Belegschaft so die Möglichkeit, Demokratiebildung in der Arbeitswelt zu erleben und zu leben. Dabei reichen die Maßnahmen von regelmäßigen gemeinsamen Auftragsbesprechungen, die Eigen- und Mitverantwortung sowie Respekt, Wertschätzung, Toleranz, Kompromissbereitschaft und das soziale Miteinander fördern, über Kooperationen mit Hochschulen und Auslandspraktika für alle Auszubildenden bis hin zur Stärkung des politischen Engagements und der Förderung des Ehrenamts.

Kontakt: Karin Münstermann, 02504. 9800145, karin.muenstermann@muenstermann.com

Hintergrund
Ziel des 1996 vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und wbv Media gegründeten gemeinnützigen Vereins »Innovative Berufsbildung e.V.« ist es, innovative Entwicklungen in der Berufsbildungspraxis zu initiieren, zu fördern und öffentlich bekannt zu machen. Mit dem jährlich vom Verein verliehenen »Hermann-Schmidt-Preis« werden besondere Leistungen in ausgewählten Bereichen der beruflichen Bildung ausgezeichnet. Namensgeber des Wettbewerbs ist Prof. Dr. Hermann Schmidt, der von 1977 bis 1997 Präsident des BIBB war.

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