Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Andere Weiterbildung (BAW) zur Legislaturperiode 2025 - 2029

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BAW veröffentlicht Positionen zur Weiterbildung 2025

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Andere Weiterbildung (BAW) hat ein umfangreiches Positionspapier veröffentlicht, das zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für die Bildungspolitik in Deutschland während der Legislaturperiode 2025–2029 skizziert.

Im Fokus stehen gesellschaftliche Teilhabe, politische Bildung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen.

Bildung als Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe

Die BAW betont, dass Bildung weit über berufliche Qualifizierung hinausgeht. Sie sei essenziell für Integration und Chancengerechtigkeit. Neben klassischen Bildungsformaten sollten informelle Lernmöglichkeiten geschaffen werden, die kulturelle, digitale und politische Inhalte vermitteln.

Alle Menschen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, müssten Zugang zu Sprachkursen und weiterführenden Bildungsangeboten erhalten. Zudem fordert die BAW eine staatlich finanzierte Alphabetisierung und Grundbildung sowie kleinere Lerngruppen mit sozialpädagogischer Begleitung.

Politische Bildung: Demokratie fördern und schützen

Angesichts globaler Krisen sieht die BAW politische Bildung als unverzichtbar an. Sie solle aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen und demokratische Werte vermitteln.

Um dies zu gewährleisten, fordert die BAW eine Erhöhung der Fördermittel für politische Bildungsprogramme sowie die Sicherung der gemeinnützigen Arbeit von Trägern. Politische Bildung solle sich klar gegen menschenfeindliche Positionen positionieren.

Digitalisierung: Ein Digitalpakt für die Erwachsenenbildung

Die digitale Transformation erfordert laut BAW umfassende Maßnahmen in der Erwachsenenbildung. Ein Digitalpakt solle die Infrastruktur verbessern und Lehrkräfte in digitalen Kompetenzen schulen. Dabei müsse auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz rechtlich geregelt werden, um Datenschutz und Unabhängigkeit zu gewährleisten.

Nachhaltige Entwicklung durch Bildung

Die BAW sieht Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als zentralen Baustein für eine sozial-ökologische Transformation. Sie fordert eine stärkere Förderung von BNE-Angeboten sowie die Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen und Kommunen in die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans BNE.

Faire Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung

Um die Vielfalt der gemeinwohlorientierten Weiterbildung zu sichern, fordert die BAW rechtssichere Rahmenbedingungen und eine langfristige finanzielle Regelförderung. Lehrkräfte sollten angemessen honoriert und sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden. Zudem müssten bürokratische Hürden für kleine Einrichtungen abgebaut werden.

Weitere Forderungen: Bildungszeit, Ehrenamt und Fachkräftesicherung

Die BAW spricht sich für eine bundesweite Vereinheitlichung des Bildungsurlaubs aus, um Arbeitnehmer*innen den Zugang zu individuellen Bildungsangeboten zu erleichtern. Ehrenamtliches Engagement solle stärker anerkannt werden. Zudem müsse Weiterbildung als Instrument zur Fachkräftesicherung ausgebaut werden.

Fazit: Lebensbegleitendes Lernen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die BAW fordert eine nachhaltige Weiterbildungspolitik, die lebensbegleitendes Lernen als vierte Säule des Bildungssystems etabliert. Dies sei entscheidend für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und den Zusammenhalt der Gesellschaft.


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