OECD fordert mehr Anstrengungen, um allen jungen Menschen eine Erwerbsperspektive zu eröffnen
Gesellschaft auf einen Blick 2016: Sozial-Indikatoren der OECD
Trotz eines im internationalen Vergleich reibungslosen Berufseinstiegs starten viele junge Menschen in Deutschland mit nur geringen Qualifikationen ins Erwerbsalter. So verfügen rund 13 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in Deutschland über keine abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur. Deutschland steht mit diesem Wert etwas besser da als der OECD-Schnitt. In vielen OECD-Ländern, darunter auch in Österreich und der Schweiz, liegt der Anteil geringqualifizierter junger Menschen aber deutlich niedriger. Dies geht aus der OECD-Studie »Gesellschaft auf einen Blick 2016« hervor, die heute veröffentlich wurde.
Junge Erwachsene mit geringen Qualifikationen sind seltener erwerbstätig als ihre Altersgenossen, die mindestens eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Vor allem bei geringqualifizierten Frauen ist der Anteil der »Inaktiven« (weder erwerbstätig noch arbeitssuchend) mit über 30 Prozent besonders hoch. Entsprechend sind geringqualifizierte 25- bis 34-Jährige auch öfter von Armut betroffen als die Vergleichsgruppe mit Berufsabschluss oder Abitur.
Junge Menschen, deren Eltern beide nicht erwerbstätig sind oder nur über geringe Qualifikationen verfügen, haben ein deutlich höheres Risiko, selbst keinen berufsqualifizierenden Abschluss zu erwerben. Das Gleiche gilt für junge Menschen mit Migrationshintergrund (im Ausland oder Inland geboren, aber beide Eltern im Ausland geboren). Der Abstand zwischen Migranten und Nicht-Migranten ist in Deutschland allerdings geringer als in den meisten anderen OECD-Ländern. Dafür sind die regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands hoch: In Nordrhein-Westfalen etwa ist der Anteil geringqualifizierter junger Menschen doppelt so hoch wie in Bayern.
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