GEW tritt für »Weiterbildung gegen die Spaltung der Gesellschaft« ein
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt deutlich größere Anstrengungen an, die Rahmenbedingungen in der Weiterbildung zu verbessern und prekären Arbeitsverhältnissen einen Riegel vorzuschieben. Dies sei notwendig, damit Weiterbildung ihren Beitrag gegen Spaltungstendenzen in der Gesellschaft leisten kann.
»Eine Gesamtstrategie von Bund, Ländern und Kommunen für ein zukunftsfähiges lebensbegleitendes Lernen ist dringend notwendig. Nur so können wir den aktuellen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden und eine hohe Qualität der Weiterbildungsangebote sicherstellen«, sagte Ansgar Klinger, für Berufliche Bildung und Weiterbildung verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, während der »Herbstakademie« seiner Organisation am Freitag in Halle/Saale. Gerade die Entwicklung der vergangenen Monate zeige, wie wichtig vor allem die politische Bildung für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist.
»Von der Weiterbildung wird zu Recht viel erwartet: Sie soll gesellschaftliche Prozesse der Individualisierung und Pluralisierung sowie des Strukturwandels und der Digitalisierung gestalten. Sie soll einer Entsolidarisierung entgegenwirken sowie Fragen einer älter werdenden Gesellschaft und der Migration lösen, um die Zivilgesellschaft weiter zu entwickeln. Politik kümmert sich jedoch viel zu wenig darum, angemessene Rahmenbedingungen und nachhaltige Ressourcen sicherzustellen, damit Weiterbildung diese Aufgaben stemmen kann«, unterstrich Klinger. »Dazu gehört, die Beschäftigten nach Tarif zu zahlen, die Planungssicherheit der Einrichtungen zu erhöhen und die Weiterbildungsangebote für alle Menschen zugänglich zu machen.
Hintergrund
Die Herbstakademie zeigt mit Referaten, in Gesprächsrunden, Workshops und Podiumsdiskussionen, dass mit Weiterbildung Komplexität durch Kompetenz gestaltet werden kann. So leisten Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen einen wichtigen Beitrag zu einer solidarischen Gesellschaft. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack und die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe nehmen an der Veranstaltung teil.
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