Digitales Know-how für den Mittelstand
Uni Bayreuth entwickelt neuartiges Weiterbildungsprogramm
Kleine und mittlere Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Chancen der Digitalisierung in der Produktion, Fabrikplanung und Logistik offensiv zu nutzen, ist das Ziel eines neuartigen Forschungs- und Weiterbildungsprojekts der Universität Bayreuth. Wie Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle bekannt gab, wird das am 1. September 2017 gestartete Vorhaben »Transfernetzwerk industrielles Fertigungs- und Prozessmanagement« bis Ende 2019 mit rund 815.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Kern dieses Projekts mit einem Gesamtvolumen von rund 1,6 Mio. Euro ist der Aufbau eines berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms, das sich speziell an Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen wendet. Neue Formen der Wissensvermittlung vor Ort und der zielgerichtete Einsatz digitaler Lernmethoden (»Blended Learning«) sowie ein modulartiger Aufbau sollen Interessierten eine flexible Teilnahme ermöglichen.
»Voraussichtlich im Herbst 2018 wird ein erster Testlauf der neuen Weiterbildung starten. Dabei geht es nicht allein um einen Wissenstransfer in die Unternehmen, sondern zugleich um eine Vernetzung der beteiligten Akteure untereinander, die wechselseitig von ihren speziellen Kompetenzen und Problemlösungen profitieren können«, erläutert Michael Renz, Geschäftsführer der Campus-Akademie der Universität Bayreuth, die das Weiterbildungsprogramm anbieten wird.
Das Konzept dafür wird der Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rolf Steinhilper und Dr.-Ing. Stefan Freiberger erarbeiten. »Wir wollen Schlüsselkompetenzen auf den Gebieten Produktion, Fabrikplanung, Logistik und Industrie 4.0 in eine berufliche Weiterbildung integrieren, die es so noch an keinem anderen Standort in Deutschland gibt. In enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft haben wir in Bayreuth eine Lernfabrik mit realen Fertigungs- und Produktionsprozessen aufgebaut. Hier können wir kleinen und mittleren Unternehmen die enormen Potenziale in diesen Prozessen anschaulich vor Augen führen. Diese Möglichkeiten eines anwendungsorientierten Wissenstransfers werden wir auch in die neue Weiterbildung unter dem Dach der Bayreuther Campus-Akademie einbringen«, erklärt Freiberger.
Die Förderung des Vorhabens aus dem ESF, einem Strukturfonds der Europäischen Union, zeigt die wachsende Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung an der Universität Bayreuth. So konnte die Campus-Akademie unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dieter Brüggemann die Zahl ihrer Weiterbildungsprogramme in den letzten Jahren stark erhöhen. Die derzeit 15 Weiterbildungsangebote umfassen berufsbegleitende Studiengänge, berufsbegleitende Zertifikatsprogramme und Weiterbildungsseminare. Zudem reiht sich das neue Projekt in weitere Forschungsaktivitäten an der Universität Bayreuth ein, die auf neue Inhalte, Formate und Methoden in der beruflichen Weiterbildung abzielen. Aktuelle Beispiele an der Campus-Akademie sind das vom BMBF geförderte Projekt »QuoRO - Fachkräftesicherung durch Weiterbildung« und das vom Bayerischen Wissenschaftsministerium geförderte Projekt »Struktur 2015 – für mehr wissenschaftliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen an der Universität Bayreuth«.
VERWEISE
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