Entwicklung von Open-Access-Dokumenten
Die Entwicklung des Anteils von Open-Access-Dokumenten wissenschaftlicher Publikationen in Deutschland seit 2012 thematisiert die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage
Unter dem Begriff »Open Access« wird laut Fragestellern der freie Zugang und die freie Nutzbarkeit wissenschaftlicher Dokumente bei Onlinepublikationen verstanden. Die Budapester Open Access Initiative (BOAI) habe 2002 eine Erklärung verabschiedet, in der es unter anderem heiße: »Frei zugänglich im Internet sollte all jene Literatur sein, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Erwartung, hierfür bezahlt zu werden, veröffentlichen«.
Ausgehend von der Budapester Erklärung und der Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen von 2003 hat dieses Modell, das die Möglichkeiten digitaler Technik nutzt, um die für die Wissenschaft zentralen Aspekte der Öffentlichkeit und des freien Informationsaustauschs zu stärken, in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, schreibt die Linksfraktion in ihrer Anfrage.
Unterschieden werde zwischen dem »Goldenen Weg« der Primärpublikation im Rahmen von Open Access, etwa in einer Open-Access-Zeitschrift. Daneben gebe es den »Grünen Weg«, eine offene Parallelveröffentlichung oder Selbstarchivierung, die auf privaten Homepages, Institutshomepages oder auf Dokumentenservern erfolgen kann.
Seit 2014 sei im Urheberrecht ein Zweitveröffentlichungsrecht verankert, das Veröffentlichungen bei öffentlich geförderten Vorhaben nach einer Frist ermöglichen soll; dies gelte aber nur für institutionell geförderte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Projektförderungen, nicht aber für die grundfinanzierte Hochschulforschung als solche.
Mit dem damaligen Beschluss habe der Bundestag 2013 in Form einer Entschließung die Bundesregierung aufgefordert, eine Reihe weiterer Maßnahmen zur Förderung von Open Access zu ergreifen. Im September 2016 habe das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine eigene Strategie »Open Access in Deutschland« verabschiedet.
Die Linke möchte unter anderem wissen, wie sich der Anteil von Open-Access-Publikationen entwickelt hat und welche Bundesländer über eigene Open-Access-Strategien verfügen oder diese entwickeln.
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