Soziale Ungleichheit als globale Herausforderung – Kooperationsprojekte mit erweiterter Perspektive gefragt

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Volkswagenstiftung

Endliche Ressourcen, soziale Ungleichheit, Klimawandel, Terrorismus – die Welt steht vor großen Herausforderungen. Mit den »Sustainable Development Goals« der UN wurde ein Gesellschaftsvertrag für die Weltgemeinschaft verabschiedet, der eine ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltige Zukunft zum Ziel hat. Der wichtigen Rolle, die den Wissenschaften dabei zukommt, will die VolkswagenStiftung gemeinsam mit Partnerstiftungen in Europa mit einem neuen Förderangebot gerecht werden. Zunächst werden internationale Kooperationsprojekte zur Erforschung sozialer Ungleichheit unterstützt, jeweils mit bis zu 1,5 Mio. Euro. Erster Stichtag zur Antragstellung ist der 30. Oktober 2018.

Soziale Ungleichheit ist der erste von insgesamt vier Themenbereichen, die im Fokus des neuen Förderangebots »Globale Herausforderungen – Integration unterschiedlicher Perspektiven« der VolkswagenStiftung stehen werden. Trotz der grundsätzlich positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat die Ungleichheit sowohl national wie international im Hinblick auf bestimmte sozioökonomische und soziokulturelle Dimensionen eher zugenommen: Noch immer sind weltweit Millionen Menschen etwa von Bildung, Gesundheitsversorgung und gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen.

Die gemeinsam mit dem Riksbankens Jubileumsfond, Schweden, der Novo Nordisk Fonden, Dänemark, und der Compagnia di San Paolo, Italien, aufgelegte Ausschreibung fokussiert Themen, die einen innovativen Erkenntnisgewinn in der Ungleichheitsforschung versprechen. Demnach sollen in den Projekten Transferprozesse bzw. die Stabilität sozialer Ungleichheit in den Blick genommen werden, möglichst vor dem Hintergrund eines der folgenden Aspekte: Institutionen und Netzwerke, Ressourcenverteilung und Erbe, technologischer Wandel und Digitalisierung, sozioökologische Ungleichheitsprozesse. Für die Kooperation von drei bis fünf Partnerinnen bzw. Partnern vor allem aus den Gesellschaftswissenschaften können bis zu 1,5 Mio. Euro pro Projekt beantragt werden, bei einer Laufzeit von jeweils vier Jahren.

Unter dem Dach der Initiative »Globale Herausforderungen – Integration unterschiedlicher Perspektiven« sollen die jeweiligen Problemstellungen unter einem deutlich erweiterten Blickwinkel bearbeitet werden. So ist die umfassende Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Afrika, Asien oder Lateinamerika zentrale Voraussetzung für eine Förderung. Die gleichberechtige Einbeziehung von Partnerinnen und Partnern in diesen Regionen wird zwar allseits gefordert, weil sie ein Schlüssel zu substanziellem Fortschritt sein kann – jedoch bislang national wie international kaum umgesetzt. In dem neuen Förderangebot soll zum einen eine explizit globale Perspektive zum Tragen kommen, zum anderen sollen die außereuropäischen Beteiligten in ihrer Rolle als Forschungspartnerinnen bzw. -partner gestärkt werden.

Konkret bedeutet das, dass Projektkonsortien gefördert werden, in denen ein bis zwei Beteiligte aus Europa oder einem weiteren Hocheinkommensland (»high income countries«) mit zwei bis drei Partnerinnen bzw. Partnern aus Ländern mittlerer und niedrig(st)er Einkommen (»low and middle income countries«) in symmetrischen Partnerschaften zusammenarbeiten. Diese Konstellationen dienen der erwünschten Integration unterschiedlicher Perspektiven: Es geht darum, einen breiteren Zugriff auf Probleme, Wahrnehmungen oder Handlungsoptionen zu erlangen sowie unterschiedliche (regionale) Betrachtungsweisen und Wissensträger zusammenzuführen – und daraus wiederum eine neue Sicht auf die Dinge zu gewinnen.

Als weitere Themenbereiche unter dem Dach der Förderinitiative »Globale Herausforderungen/Global Issues« sind für die kommenden anderthalb Jahre in Vorbereitung:

  • Erbe und Wandel
  • Medizin und Globale Gesundheit
  • Mensch-Umwelt-Beziehungen

Auch hier ist jeweils eine Kooperation von mehreren europäischen Stiftungen in Vorbereitung.

    

 

 

 

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