Einarbeitung geht auch digital und besser
Einarbeitung ist häufig ein blinder Fleck in Qualifizierungsprozessen in der Produktion. Über die Jahre hat sich am Ablauf der Einarbeitung recht wenig geändert und man fragt sich: Lässt sich das nicht digital verbessern?
Es ist möglich: Im Projekt KeaP digital unterstützen wir das bewährte Patenmodell um digital unterstützte Lernformen. Zum erfolgreichen Abschluss des KeaP-Projektes möchten wir in einem öffentlichen Workshop unsere Erfahrungen, Ergebnisse und Perspektiven vor- und zur Diskussion stellen.
Altbewährtes unterstützt durch Digitales
Unsere zu Projektbeginn durchgeführte Analyse zeigte zwei zentrale Erkenntnisse: Es besteht in vielen Produktionsunternehmen eine große Notwendigkeit, die Einarbeitung zu systematisieren und zu verbessern. Die klassische Einarbeitung besteht oft darin, dass erfahrene Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen im sogenannten Patenmodell weitergeben. Die Wissensweitergabe erfolgt damit zumeist verbal am Produktionsarbeitsplatz während der Arbeit selbst. Neu bei KeaP ist: Wir ergänzen das bewährte Patenmodell um digital gestützte Lernformen.
Im KeaP-Lernsystem werden Lernaufträge, die am jeweiligen Produktionsarbeitsplatz notwendigen Fertigkeiten und das notwendige Wissen vermitteln, digital beschrieben und dem entsprechenden Mitarbeiter zugewiesen. Die Lernaufträge bestehen aus einem Lernziel, Handlungsaufträgen und Lernmaterialien wie z.B. Dokumenten, Videos oder Bildern. Am Ende kann der Lernerfolg durch eine integrierte Erfolgskontrolle überprüft werden.
Das Besondere dabei
Die Formulierung und Erstellung von Lernaufträgen verlangt einerseits Wissen und Erfahrung in den Produktionsprozessen selbst – dieses Wissen haben die erfahrenen Mitarbeiter in den Betrieben. Andererseits werden aber auch pädagogische- und Medienkompetenzen benötigt, die die Produktionsmitarbeiter in aller Regel nicht besitzen. Mit unserem intelligenten digitalen Assistenten zur Erstellung von Lernaufträgen schaffen es die erfahrenen Mitarbeiter dennoch gute Lernaufträge zu erstellen und fortlaufend zu pflegen. Eine Beauftragung von externen Agenturen ist damit nicht mehr notwendig.
Eine Plattform für alles
Das KeaP-Lernsystem basiert auf der webbasierten Open Source Lernplattform moodle. Moodle bietet eine Vielzahl von Funktionen zur Präsentation von Lernmaterial, Definition von Aufträgen, der Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sowie einer gezielten Prozessdokumentation. In KeaP erweitern wir moodle um unser spezifisches Kurskonzept und den KeaP-Assistenten.
Der KeaP-Assistent unterstützt den erfahrenen Kollegen darin, Lerninhalte auszuwählen, Lernziele festzulegen, digitales Lernmaterial zu entwickeln, Lernmethoden zu bestimmen und Lernerfolgskontrollen zu erstellen.
Praktisch erprobt und schon beliebt
Die KeaP-Methoden und das KeaP-Lernsystem wurden gemeinsam mit der Evonik Perfomance Materials GmbH entwickelt und mit Beschäftigten der Evonik aber auch anderer Unternehmen erprobt. Die Erfahrungen aus der Erprobung zeigen, dass die Lernenden viele Aspekte der Plattform schätzen: die Methodenvielfalt in den Lernaufträge, die permanente Verfügbarkeit der Inhalte und auch mal etwas ohne den Paten selbstständig lernen zu können.
Die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen waren mit der KeaP-Methode nach kurzer Einarbeitungszeit in der Lage Lernaufträge zu definieren, digitale Lernmaterialien zu erstellen und entsprechende Lernmethoden auszuwählen. Für die Unternehmen zeigte sich bereits jetzt, dass Einarbeitungsprozesse mit KeaP vereinheitlicht und durch Dokumentation und Kommunikation über die Einarbeitung auch Produktionsprozesse neu reflektiert werden.
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