Wissenschaftliche Weiterbildung: Studienangebote für Berufstätige
Im Zentrum der soeben erschienenen Ausgabe 4/2019 der »Beiträge zur Hochschulforschung« stehen verschiedene Aspekte wissenschaftlicher Weiterbildung.
Die einzelnen Artikel betrachten wissenschaftliche Studienangebote für Berufstätige aus verschiedenen Perspektiven wie Motivation, Karriereentwicklung, finanzieller Nutzung und Marketing. Dabei wird deutlich: Die Gründe zur Aufnahme eines weiterbildenden Studiums sind vielfältig.
In einem Überblicksartikel ziehen Christian Schmid, Annika Maschwitz, Uwe Wilkesmann, Sigrun Nickel, Uwe Elsholz und Eva Cendon eine Bilanz des Forschungsstands zur wissenschaftlichen Weiterbildung in Deutschland. Sie gelangen zu dem ernüchternden Fazit, dass sich das Nischendasein der wissenschaftlichen Weiterbildung im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem auch in der geringen Zahl der Forschungsarbeiten hierzu widerspiegelt.
Mit den Möglichkeiten, Nutzen, Kosten und Renditen der wissenschaftlichen Weiterbildung zu ermitteln, befassen sich Alexandra Shajek und Nicolas Winterhager in ihrem Artikel. Abgesehen von den Renditen wissenschaftlicher Weiterbildung bei Hochschulabsolvent*innen bieten die öffentlich verfügbaren Datensätze hierzu bislang nur geringes Potential, so die Schlussfolgerung der Autoren.
Gleich zwei Beiträge behandeln aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach den Gründen für die Teilnahme an wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten. Im Mittelpunkt des Artikels von Andreas Gegenfurtner, Karina Fisch und Christian Ebner steht die Teilnahme nicht-traditionell Studierender an wissenschaftlichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Robert Pelz und Markus Herklotz gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, welche Hochschulabsolvent*innen an einer längerfristigen berufsbegleitenden Weiterbildung in den ersten Berufsjahren teilnehmen.
Einblicke in die Praxis des Marketings wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote und deren Wahrnehmung in der Universität gibt schließlich der Artikel von Simone Krähling, wobei sie vor allem die Möglichkeiten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Blick nimmt.
Ein weiterer Artikel von Oliver Berli, Bernd Hammann und Julia Reuter befasst sich mit der Bedeutung von Glück für wissenschaftliche Karrieren aus der Sicht von Professor*innen. Ein anderer Artikel von Nicolai Netz und Svenja Hampel beschäftigt sich mit der Entscheidung von Promovierenden für einen Auslandsaufenthalt.
Hintergrund
Die »Beiträge zur Hochschulforschung« sind (nach eigenen Angaben) eine der führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschen Sprachraum mit einem anonymen Peer-Review-Verfahren. Sie zeichnen sich durch hohe Qualitätsstandards, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Die Zeitschrift veröffentlicht quantitative und qualitative empirische Analysen, Vergleichsstudien, Überblicksartikel und Einblicke in die Praxis.
VERWEISE