Integrieren und kommunizieren - zur koordinativen Begleitung von Forschungsverbünden
Projekte werden in Forschungsförderprogrammen wissenschaftsgeleitet ausgewählt. Zunehmend erwarten die Forschungsmittelgeber neben wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit auch eine Kooperation zwischen den Einzelprojekten, die zunächst nichts weiter miteinander zu tun haben, als unter einem gemeinsamen Dachthema gefördert zu werden. Eingefordert wird zudem die Übersetzung von Forschungswissen in Anwendungskontexte.
Das Institut für Hochschulforschung hat dazu eine empirische Untersuchung und eine handlungsorientierte Handreichung zur Integration von Forschungsverbünden vorgelegt.
Die Auswahl von Projekten in Forschungsförderprogrammen erfolgt in Deutschland typischerweise wissenschaftsgeleitet. Die Kriterien beziehen sich also auf die Leistungsfähigkeit in der Forschung und die daraus folgenden Leistungserwartungen. Zwei Aspekte, die aus Sicht der Forschungsmittelgeber zunehmend bedeutsam sind, bleiben bei der Auswahl jenseits der Betrachtung. Das ist einerseits die Kooperation der gemeinsam ausgewählten Projekte, die je für sich entwickelt und beantragt worden waren und daher zunächst nichts weiter miteinander zu tun haben, als unter einem gemeinsamen Dachthema gefördert zu werden.
Es sind andererseits die Aspekte des Wissenstransfers, d.h. der Translation von Forschungswissen in Anwendungskontexte. Forschungsmittelgeber wollen, neben der Wissenschaftlichkeit im herkömmlichen Sinne, auch diesen beiden Themen stärkere Geltung verschaffen. Deshalb gibt es diverse Bemühungen, durch Koordinierungsprozesse innerhalb von Förderprogrammen Kooperationen und Transfer zu organisieren oder anzuregen. Die bisherigen Ergebnisse sind aus Sicht der Mittelgeber überwiegend unbefriedigend.
Ob dem tatsächlich so ist und, wenn ja, warum, wird anhand von 32 Beispielen untersucht. Im Zentrum stehen dabei 14 Beispiele aus den Förderschwerpunkten »Empirische Bildungsforschung« sowie »Wissenschafts‐ und Hochschulforschung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung als eines großen staatlichen Fördermittelgebers. Im Ergebnis lassen sich (a) die Typen von Forschungsprogrammkoordinierungen systematisieren, (b) Anforderungen und Arbeitsweisen der Koordinierungen ins Verhältnis setzen und (c) Handlungsoptionen für künftige Koordinierungen formulieren.
Neben dem empirischen Untersuchungsbericht ist auf Basis seiner Ergebnisse eine Handreichung erarbeitet worden. Diese beantwortet die Frage, wie sich Koordinierungen von Forschungsverbünden so gestalten lassen, dass sie das Erreichen der Verbundziele – Erkenntniszuwachs und ggf. Transfer in Anwendungskontexte – mit vertretbarem Aufwand unterstützen können. Antworten dazu liefert ein Leitfaden mit Toolboxen. Letztere stellen insgesamt 55 Instrumente vor, gegliedert nach verbundinterner und verbundexterner Kommunikation.
VERWEISE
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