Projekt zu Mehrsprachigkeit als Potenzial auf dem Arbeitsmarkt
Welche Ressource kann Multiliteralität, also Mehrsprachigkeit in Wort und Schrift, auf dem Arbeitsmarkt darstellen? Das untersucht eine neue Nachwuchsforschungsgruppe um Dr. Irina Usanova und Dr. Birger Schnoor von der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Für ihr Projekt erhalten sie in den kommenden fünf Jahren 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Mehrsprachigkeit nicht als Risikofaktor für die Integration von Personen mit Migrationshintergrund, sondern als eine wichtige Ressource: Das ist der Ansatz der Nachwuchsforschungsgruppe mit dem Titel »Multiliteralität als Arbeitsmarktressource. Soziale Erwerbsbedingungen multiliteraler Kompetenzen und deren Transformierbarkeit in ökonomisches Kapital (MARE)«. Die Gruppe hat zu Anfang Mai an der Fakultät für Erziehungswissenschaft ihre Arbeit aufgenommen.
Im Fokus steht die Frage, welchen Nutzen Personen, die mehrere Sprachen lesen und schreiben können, aus diesen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Teilnahme am Arbeitsmarkt ziehen können. Die Nachwuchsforschungsgruppe soll zum einen Grundlagenwissen über Multiliteralität als theoretisches Konstrukt schaffen und zum anderen deren Wirkung als Humankapital auf dem Arbeitsmarkt untersuchen. Darüber hinaus soll im Sinne des Wissenstransfers ein Testverfahren entwickelt werden, das es ermöglicht, entsprechende Kompetenzen im Prozess der Arbeitsvermittlung zu erkennen und zu nutzen.
Die neue Nachwuchsgruppe ist angebunden an die Profilinitiative »Literacy in Diversity Settings« der Universität Hamburg. Dr. Irina Usanova und Dr. Birger Schnoor sind zudem Mitglieder der Arbeitgruppe »Diversity in Education Research« an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, die zum Thema Mehrsprachigkeitsentwicklung im Kontext von Migration forscht.
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: »Ich beglückwünsche die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät für Erziehungswissenschaft zu dem Erfolg. Er zeigt, dass die Profilinitiative ‚Literacy in Diversity Settings‘ den richtigen Weg eingeschlagen hat.«
Hintergrund
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert MARE im Rahmen der Förderlinie »Nachwuchsforschungsgruppen in der empirischen Bildungsforschung« vom 1. Mai 2021 bis zum 30. April 2026 mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin, Professorin für Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg, und Prof. Dr. Bernhard Nauck, Gastprofessor mit Schwerpunkt Familien- und Migrationssoziologie an der Universität Hamburg, unterstützen das Projekt als Mentorin bzw. als Mentor. Zudem kooperieren die Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Piller von der Macquarie University Sydney, einer strategischen Partneruniversität der Universität Hamburg, und Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nord, mit der Gruppe.
VERWEISE
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