Digitale Prüfungen in der Hochschule
Digital Prüfen - aber wie? Zu dieser Frage erfasst erstmals eine neue Veröffentlichung des Hochschulforums Digitalisierung aktuelle Perspektiven zu digitalen Prüfungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Über 40 Autor*innen haben hierfür ihre Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und vorherigen Aktivitäten in einem Whitepaper zusammengefasst.
Digitale Prüfungen haben sich spätestens durch die Corona-Pandemie zu einem zentralen Thema der Hochschulbildung entwickelt. In den letzten anderthalb Jahren sind neue Möglichkeiten, aber auch ernstzunehmende Herausforderungen von digitalen Prüfungen deutlich geworden. Die hochschulische Praxis ist auch nach mehreren vorwiegend virtuellen Semestern oft geprägt durch vielfältige rechtliche, didaktische, logistische und technische Unsicherheiten.
Um den praxisorientierten Austausch zu digitalen Prüfungen zu stärken, richtete das HFD im Frühjahr 2021 eine Community Working Group mit über 80 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Die Erkenntnisse der Arbeitsgruppe erscheinen nun in der Publikation »Digitale Prüfungen in der Hochschule«. Das Whitepaper präzisiert übergreifende Konzepte und Begrifflichkeiten, diskutiert didaktische, technische und organisatorische Dimensionen digitaler Prüfungen und zeigt unterschiedliche Prüfungsszenarien für die Praxis in Studium und Lehre auf.
»Die Gestaltung von digitalen Prüfungen kann hohe Anforderungen an Lehrende und Studierende stellen. Unsere Diskussionen haben gezeigt, dass dabei die Frage essenziell ist, wie und mit welchem Ziel Potenziale digitaler Technologien genutzt werden sollen«, sagt Svenja Bedenlier, Juniorprofessorin für E-Learning in Hochschulen und Erwachsenenbildung an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Das Whitepaper soll Lehrenden in der Praxis konkret helfen. Florian Rampelt, stellvertretender Geschäftsstellenleiter des HFD beim Stifterverband und Initiator des Whitepapers, ergänzt: »Hochschulen brauchen eine bessere Orientierung dazu, welche digitalen Prüfungen überhaupt möglich sind, vor Ort und aus der Ferne. Das Whitepaper soll hier eine Lücke schließen und die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten anhand von Praxisbeispielen aufzeigen. Das Hochschulforum Digitalisierung möchte damit einen Beitrag zum zukunftsorientierten Lernen voneinander leisten.«