Berufliche Bildung zukunftsfähig gestalten
Nachwuchsforschungsgruppe an der Universität Paderborn zu Innovations- und Transferprozessen in der Berufsbildung gestartet
Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel verändern den Arbeitsmarkt. Das stellt auch die berufliche Bildung vor vielfältige Herausforderungen. Um zukunftsfähig zu sein, muss sie neuen Anforderungen gerecht werden.
Wie das gelingen kann, untersucht eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Universität Paderborn.
Am Department Wirtschaftspädagogik gehen Wissenschaftler der Frage nach, wie sich Innovationsprozesse in der beruflichen Bildung gestalten lassen und wie deren Transfer in die Breite möglich wird. Ziel der Paderborner Forscher ist es, veränderte Anforderungen im Zuge digitaler Transformation zu bestimmen und Kompetenzprofile für das Bildungspersonal auszuarbeiten. Das Vorhaben mit dem Titel »Innovations- und Transferprozesse in der Berufsbildung« (ITiB) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für vier Jahre mit rund 700.000 Euro gefördert. Mit dem Projekt begleiten die Wissenschaftler insgesamt 17 Modellvorhaben, die seit 2020 im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs »Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung« (InnoVET) neue Qualifizierungsangebote für die berufliche Bildung entwickeln.
Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung steigern
»Die berufliche Bildung leistet in Deutschland seit jeher einen wichtigen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Integration, Weiterentwicklung und sozialen Teilhabe. Auch im Kontext aktueller Transformationsprozesse wie der Digitalisierung kommt ihr damit eine tragende Bedeutung zu, da sie z. B. den Fachkräften digitale Schlüsselkompetenzen vermittelt«, so Dr. Desiree Daniel-Söltenfuß vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik. Sie leitet die Nachwuchsgruppe gemeinsam mit Dr. Marie-Ann Kückmann vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Berufspädagogik. »Mit ihrem Innovationsmut zur Digitalisierung sind es immerhin die beruflichen Akteurinnen und Akteure, die die Arbeitswelt von morgen gestalten«, betont Kückmann.
Für das Projekt nehmen die Wissenschaftler neue Qualifizierungsangebote für die berufliche Bildung in den Blick, die in verschiedenen, vom BMBF geförderten Modellprojekten entwickelt werden. »Ziel unserer Forschung ist es, das Innovationspotenzial der Projekte herauszuarbeiten und durch vertiefende Einblicke in die komplexen Prozesse deren Transfer in die Breite der Berufsbildungslandschaft zu unterstützen«, so Kückmann. Daniel-Söltenfuß ergänzt: »Neben der Gewinnung von Erkenntnissen hat deswegen die Gestaltung von Transferprozessen einen hohen Stellenwert im Rahmen unserer Forschung. Ergebnisse, Konzepte und prototypische Entwicklungen aus den Modellprojekten sollen für die Berufsbildung insgesamt zugänglich gemacht werden.«
Das Projekt ITiB wird vom Department für Wirtschaftspädagogik gemeinsam getragen und setzt an Forschungs- und Entwicklungsprojekten der einzelnen Lehrstühle an. »Die Einwerbung von ITiB ist ein toller Erfolg und bestätigt uns in unserer Forschungsausrichtung. Kooperation hat an unserem Department eine lange Tradition und erhält über die Einrichtung der Nachwuchsforschungsgruppe jetzt auch auf Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses eine formale Struktur«, freut sich Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Berufspädagogik, insbesondere Mediendidaktik und Weiterbildung. Er unterstützt die Nachwuchsforschungsgruppe gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Marc Beutner, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik und Evaluationsforschung, Prof. Dr. Tobias Jenert, Inhaber des Lehrstuhls für Hochschuldidaktik und -entwicklung, und Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpädagogik.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Desiree Daniel-Söltenfuß, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn, Fon: +49 5251 60-3963, E-Mail: desiree.daniel@uni-paderborn.de
Dr. Marie-Ann Kückmann, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn, Fon: +49 5251 60-5436, E-Mail: marie-ann.kueckmann@upb.de
VERWEISE
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