Exzellenzstrategie: Meinungsbild der Universitäten mit und ohne Exzellenzförderung

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HOCHSCHULBAROMETER 2

Ergebnisse aus den Befragungen des Hochschul-Barometers 2011 bis 2022

Universitäten mit Exzellenzförderung schätzen ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Forschung besser ein als Universitäten ohne Förderung.

Positive Effekte lassen sich für Exzellenzuniversitäten auch in internationalen Kooperationen und in der Personalsituation feststellen. Auf Lehre und Autonomie hat die Förderung allerdings keine Auswirkungen.

Das ergibt eine Auswertung aus den Befragungen des Hochschul-Barometers von 2011 bis 2022 vom Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung.

Der Status als Exzellenzuniversität macht die geförderten Universitäten attraktiver und stärkt deren Renommee. Das ist das Fazit eines Diskussionspapiers des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung. Sie wollten wissen »Macht Exzellenz zufrieden?« und werteten Daten aus den Befragungen des Hochschul-Barometers von 2011 bis 2022 aus.

Insgesamt bewerten die Leitungen geförderter Universitäten (Exzellenzuniversitäten und Universitäten mit Förderung durch Exzellenz-Cluster) die Lage ihrer Hochschule teils deutlich besser als nicht geförderte Universitäten. Das durchschnittliche Ergebnis der Exzellenzuniversitäten im Lageindex auf einer Skala von minus 100 (sehr schlecht) bis 100 (sehr gut) liegt mit 20,9 Punkten höher als der durchschnittliche Wert nicht geförderter Universitäten. Allerdings gibt es über den gesamten Erhebungszeitraum leichte Schwankungen in der Differenz, so geht dieser Vorteil der Exzellenzuniversitäten seit etwa zwei Jahren wieder zurück.

Die Auswertung zeigt: Das zentrale Ziel der Exzellenzstrategie wird erreicht. Die Spitzenforschung an deutschen Universitäten wird durch die Förderung gestärkt. Exzellenzuniversitäten schätzen ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Forschung deutlich besser ein als andere Universitäten. Auf einer Skala von minus 100 (sehr schlecht) bis 100 (sehr gut) vergeben sie dazu seit 2011 durchschnittlich 85,1 Punkten, nicht geförderte Universitäten geben nur 26,9 Punkte an.

Die Förderung wirkt aber auch über die Forschung hinaus: Exzellenzuniversitäten sehen Vorteile in der Personalausstattung als auch in der Personalgewinnung sowie bei internationalen Kooperationen. Ihre Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen schätzen Exzellenzuniversitäten durchschnittlich deutlich besser ein (65,2 Punkte) als nicht-geförderte Universitäten (54,2 Punkte). Ähnlich verhält es sich bei der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Zivilgesellschaft, beispielsweise mit Nichtregierungsorganisationen (NGO) oder Stiftungen.

Die Exzellenzstrategie hat zum Ziel, die Spitzenforschung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten zu fördern. Dafür besteht neben der Förderlinie für Exzellenzuniversitäten auch die Förderung über Exzellenzcluster, in denen interdisziplinäre Forschungsvorhaben innerhalb einer Institution aber auch universitätsübergreifend gefördert werden. Für die Universitäten, die über ein oder mehrere Exzellenzcluster unterstützt werden, lässt sich ebenfalls ein positiver Effekt auf die Forschung feststellen. Darüber gibt es für diese Gruppe aber keine weitere Wirkung.

Überraschend ist die Bewertung der Finanzierungssituation. Hier gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen geförderten und nicht-geförderten Universitäten. Gründe dafür sind vor allem die niedrigere Bewertung durch die Exzellenzstrategie in der jüngsten Erhebung und der geringe Anteil der Mehreinnahmen am Gesamtbudget der Hochschulen. Keine Auswirkungen hat die Exzellenzstrategie ebenfalls auf die Autonomie und auf die Hochschullehre. Den von der Politik erhofften Effekt, dass die Exzellenzförderung mit mehr wissenschaftlichem Personal und damit mit einem größeren Lehrangebot einhergeht, nehmen Hochschulleitungen nicht wahr.

Hintergrund
Das Hochschul-Barometer ist ein Stimmungsbarometer deutscher Hochschulleitungen. In einer jährlichen, repräsentativen Umfrage wollen Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung seit zwölf Jahren von allen Rektoren und Präsidenten staatlicher und staatlich anerkannter Hochschulen in Deutschland wissen, wie sie ihre momentane Lage (Rahmenbedingungen, Wettbewerbsfähigkeit, Kooperationsbeziehungen) und ihre Perspektiven einschätzen.

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