Ist hybride Mensch-KI-Kooperation das neue Normal?

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IAQ Report

Mensch-KI-Kollaboration: Chancen und Risiken am Arbeitsplatz

Aus Mensch-KI-Kooperationen entwickeln Wissenschaftler*innen der Universität Duisburg-Essen neue Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

In einer aktuellen Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen beleuchten Dr. Anja Gerlmaier und Alexander Bendel, wie die Kooperation mit Künstlicher Intelligenz (KI) von Beschäftigten wahrgenommen wird.

Sie erforschten im Rahmen des Projektes »HUMAINE«, welche Chancen und Risiken sich durch diese hybride Zusammenarbeit ergeben und welche Anforderungen an die Gestaltung solcher Systeme gestellt werden.

Wachsende Bedeutung der KI am Arbeitsplatz

Die Forschungsergebnisse von Gerlmaier unterstreichen, dass die Interaktion von KI-Systemen mit Menschen unterschiedlich gestaltet ist und dadurch spezifische Potenziale sowie Risiken mit sich bringt. Eine frühzeitige Einbindung der Beschäftigten bei der Konzeption und Einführung neuer KI-Systeme ist entscheidend für den Erfolg dieser Technologien. Dies spiegelt sich auch in den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen wider, die bereits bei der Einführung digitaler Systeme in den 1980er und 1990er Jahren gewonnen wurden.

Differenzierte Betrachtung der KI-Anwendungen

KI-Systeme sind nicht nur in der Produktion, sondern auch in Bereichen wie Wissensgenese, Sprach- und Bilderkennung sowie in der automatisierten Mobilität und Logistik präsent. Insbesondere die Rolle der KI als »digitaler Gefährte« in Form von Servicerobotern oder Chatbots, die als digitale Mentoren fungieren, wird hervorgehoben. Die Wissenschaftler*innen betonen die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre technischen Systemumgebungen sowie ihre Arbeitsorganisation und Personalpolitik neu zu gestalten.

Gefahren und Widerstände

Trotz der positiven Aspekte besteht bei vielen Beschäftigten die Befürchtung, dass KI-Systeme zu einer Substitution menschlicher Arbeitskraft führen könnten. Dies kann zu Verunsicherung und sogar Sabotage der KI-Prozesse führen, falls die Beschäftigten um ihre Jobs fürchten. Die Forscher sehen hier eine große Herausforderung in der Schaffung einer fairen Verteilung der Outcomes aus der KI-Kollaboration, um das Risiko von Fluktuation und kontraproduktivem Verhalten zu minimieren.

Kooperation und Kommunikation als Schlüssel

Die ideale Kollaboration zwischen Mensch und KI basiert auf gegenseitiger Unterstützung und dem Aufbau eines gemeinsamen Situationsverständnisses, das sowohl das Trainieren der KI als auch Lernanreize für den Menschen umfasst. Ein solches »Teaming« könnte laut Gerlmaier und Bendel die Technikakzeptanz signifikant verbessern und zu effektiveren Entscheidungen am Arbeitsplatz führen.

Die Studie zeigt auf, dass die Integration von KI in die Arbeitswelt sowohl große Chancen bietet als auch komplexe Herausforderungen mit sich bringt, die eine sorgfältige und inklusive Gestaltung erfordern.


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