Schulentwicklung in herausfordernden Lagen – evidenzbasiert und auf Augenhöhe
Im Rahmen des Forschungsverbunds in der Bund-Länder-Initiative »Schule macht stark« (SchuMaS) ist eine erste wissenschaftliche Publikation erschienen. Sie gibt einen detaillierten Überblick über die bisherigen Arbeitsergebnisse und formuliert Empfehlungen für Schulen und Bildungsverwaltungen.
»Nur durch den ständigen Austausch und die direkte Zusammenarbeit lassen sich Konzepte entwickeln, die in der Praxis funktionieren und den spezifischen Herausforderungen vor Ort gerecht werden«, fasst Prof. Maaz eine der Haupterkenntnisse des Forschungsverbunds zusammen.
Ein wichtiger Fokus von SchuMaS liegt für die 200 teilnehmenden Schulen darauf, den Unterricht systematisch weiterzuentwickeln – insbesondere in den Fächern Mathematik und Deutsch. Dies erfolgt durch evidenzbasierte Lehrmethoden, die an die unterschiedlichen Lernniveaus angepasst werden. Um die spezifischen Anforderungen der Schüler*innen in sozial benachteiligten Lagen zu bewältigen, muss das Lehrpersonal gezielt qualifiziert werden, so eine der zentralen Empfehlungen der Forschenden.
So gelingt Schulentwicklung: Kooperationen vor Ort, klare Verantwortlichkeiten, mehr Autonomie für die Schulen
Ein weiterer Fokus der Initiative liegt auf der verstärkten Zusammenarbeit mit Akteur*innen im lokalen Sozialraum. Schulen sollten sich aktiv vernetzen, um zusätzliche Lern- und Unterstützungsangebote zu schaffen, die über den Unterricht hinausgehen. Diese Integration des Umfelds fördert das Lernen in und außerhalb der Schule und unterstützt Schüler*innen in ihrer individuellen Entwicklung.
Die Publikation identifiziert zudem die Rahmenbedingungen, die für das Gelingen von Schulentwicklungsprozessen notwendig sind. Zunächst fördere ein klar definiertes Rollenverständnis von Schulleitung und Kollegium den Erfolg solcher Maßnahmen. »Ebenso wichtig sind stabile, langfristige Unterstützungsstrukturen, die es den Schulen ermöglichen, geplante Veränderungen kontinuierlich umzusetzen«, so die DIPF-Wissenschaftlerin und stellvertretende Leiterin des SchuMaS-Forschungsverbunds, Dr. Alexandra Marx. »Von besonderer Bedeutung ist hier die Bildungsverwaltung, die flexibel auf die verschiedenen Bedürfnisse der Schulen reagieren muss.«
Den Bildungsverwaltungen empfehlen die Autor*innen, langfristige Unterstützungsmodelle zu etablieren. Es gilt, Förderlogiken zu entwickeln, die über die Laufzeit einzelner Programme hinausgehen. Diese Strukturen sollten gezielt an die spezifischen Herausforderungen der jeweiligen Schulen angepasst sein. Zudem sollten Bildungsverwaltungen den Schulen mehr Autonomie gewähren, um flexible Lösungen vor Ort zu ermöglichen. Dr. Marx: »Die Schulaufsicht könnte beispielsweise stärker eine neue Rolle übernehmen, indem sie die Schulen bei ihren Entwicklungsprozessen mehr berät und partnerschaftlich begleitet.«
Die Erkenntnisse aus »Schule macht stark« werden auch in das Startchancen-Programm des Bundes und der Länder einfließen. Das Programm wird von einem Forschungsverbund wissenschaftlich begleitet, den das DIPF ebenfalls koordiniert.
VERWEISE
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