Evaluierung des Startchancen-Programms

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 Abbildung zeigt sich meldende Schüler innen vor leerer Schiefertafel

Konsortium für die Evaluation des Startchancen-Programms nimmt seine Arbeit auf

Das von Bund und Ländern initiierte Startchancen-Programm ist nach Angaben des BMBF das größte und nachhaltigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik.

Ziel ist es, bildungsbenachteiligte Schulen zu unterstützen und den Zugang zu guter Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Um sicherzustellen, dass die ehrgeizigen Ziele erreicht werden, wird das Programm umfassend evaluiert.

Die Evaluation wird im Auftrag des BMBF von einem Konsortium unter der Leitung des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (infas) durchgeführt.

Evaluation im Fokus: Effizienz und Wirkung im Blick

Zentrales Ziel der Begleitung ist es, die Effizienz des Mitteleinsatzes zu überprüfen und die Wirkungen des Programms umfassend zu analysieren. Mit der Durchführung der Evaluation hat das BMBF nach einer EU-weiten Ausschreibung infas beauftragt.

Besonders hervorzuheben ist der Umfang der Evaluation, die als komplexeste Programmevaluation in der Geschichte des BMBF gilt. Mit einem Budget von knapp 50 Millionen Euro über die gesamte Programmlaufzeit soll sie eine fundierte Grundlage für die Steuerung und Weiterentwicklung des Programms schaffen.

Konsortium: Expertise aus unterschiedlichen Forschungsfeldern

Für die Durchführung der Evaluation arbeiten renommierte Forschungseinrichtungen zusammen. Die Konsortialpartner verfügen über umfassende Expertise im Bildungsbereich, um die vielschichtigen Zusammenhänge des Programms analysieren und bewerten zu können.

Beteiligt sind u.a. das Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen, das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) in Hamburg, die Universität Potsdam, das Evaluationsbüro Caliendo & Partner sowie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) steht dem Konsortium beratend zur Seite.

Kontinuierliche Evaluation als lernendes System

Ein wesentlicher Aspekt der Evaluation des Startchancen-Programms ist die kontinuierliche Durchführung. Das bedeutet, dass die Ergebnisse nicht erst am Ende der Programmlaufzeit vorliegen, sondern bereits während der Laufzeit in die Steuerung des Programms einfließen.

Das Programm versteht sich somit als »lernendes Programm«, das sich flexibel an neue Erkenntnisse anpassen kann. Dieses iterative Vorgehen soll sicherstellen, dass das Programm kontinuierlich optimiert wird, um den größtmöglichen Nutzen für Schulen und Lernende zu erzielen.

Abgrenzung von der wissenschaftlichen Begleitung

Die Evaluation des Startchancen-Programms ist abzugrenzen von der wissenschaftlichen Begleitung durch einen interdisziplinären Forschungsverbund unter Leitung von Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF).

Dennoch wird es eine enge Abstimmung zwischen beiden Akteuren geben, insbesondere um ein datensparsames Vorgehen zu ermöglichen und die beteiligten Schulen nicht unnötig zu belasten.

Hintergrund
Das Startchancen-Programm basiert auf wissenschaftlicher Begleitung, um eine maximale Chancengerechtigkeit zu erreichen. Ein speziell ausgewählter Forschungsverbund unterstützt die Begleitstrukturen in den Bundesländern durch wissenschaftliche Expertise und begleitet die Schulen bei der Umsetzung des Programms evidenzbasiert.

Ziel ist es, die Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.


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